Seit wenigen Tagen ist eines der größten Sportereignisse überhaupt wieder einmal Geschichte. Und der eigentlich als Highlight angelegte Show-Act der Super Bowl Halbzeit wird wohl nur kurz und vor allem wegen weitgehender Schnarchnasigkeit in Erinnerung bleiben. Dass das nicht immer so war, beweist der Blick ins Jahr 2004, als „Nipplegate” seinen Lauf nahm …

Maroon 5 haben sich redlich bemüht, zumindest die Halbzeitpause des eintönigen Matches zwischen den New England Patriots und den Los Angeles Rams zu einem Hingucker zu machen. Wohlwissend, dass ihr harmloser Formatradio-Poprock alleine wenig Potenzial zum Ausrasten bietet, entledigte sich Sänger Adam Levine im Laufe der Show sämtlicher Oberbekleidung, um seinen ansehlich trainierten und beachtlich tätowierten Body medienwirksam in Szene zu setzen. Dass der einzige Anflug von Skandal oder nachhaltiger Aufmerksamkeit darin besteht, dass im Internet krampfhaft versucht wurde, daran eine Gender-Debatte anzustoßen, zeigt, wie unspannend das ganze Ereignis im Endeffekt war: Warum er als Mann ungestraft Nippel zeigen dürfe, aber es 15 Jahre zuvor bei einer Frau so ein Riesenskandal geworden sei, wird da gestänkert. Womit wir auch schon beim Thema wären.

Wobei die Debatte über Geschlechterrollen weniger das Thema sein soll, als das damalige Geschehen selbst: Janet Jackson und Justin Timberlake standen für eine gemeinsame Super Bowl-Show parat — was auf dem Papier schon eine ganz andere Liga ist, als (bei allem Respekt) Maroon 5 mit ein paar Rappern (Big Boi und Travis Scott) als Sidekicks. Gemeinsam intonierten die beiden Timerlakes Song Rock Your Body und führten dazu eine angemessen anzügliche Choreografie auf — deren Highlight war, dass Justin zur finalen Textzeile „I’m gonna have you naked by the end of this song” ein Stück von Janets Oberteil herunterreißen sollte.

Hier siehst du die Show in der Super Bowl Halbzeit 2004 — inklusive „skandalösem” Ende:

Ob es wirklich ein Versehen war, dass dabei Jantes rechte Brust komplett entblößt wurde und nicht nur der BH ans Tageslicht kam? Oder ob es doch ein geplanter Aufreger war? So oder so: Der Skandal war perfekt! Zuschauer bombardierten den übertragenden Sender CBS mit erbosten Anrufen. Der die Show präsentierende Musiksender MTV wurde für die Zukunft von derartigen Engagements ausgeschlossen. Bußgelder wurden verhängt. Verfahren wegen „unsittlicher Fernsehinhalte” wurden angestrengt. Und seit diesem Tag senden alle großen Fernsehsender in den USA Live-Übertragungen von Show-Events mit einer fünfsekündigen Verzögerung, um gegebenenfalls auf solche Vorkommnisse reagieren zu können.

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