Wenn etwas endet, muss das nicht immer ein Grund zur Trauer sein. Im Gegenteil: jedes Ende ist ein neuer Anfang — und das sollte man feiern! Getreu nach diesem Motto hat die schottische Band Biffy Clyro jetzt auch ihr neues Album benannt… A Celebration of Endings. Es ist wohl das persönlichste Werk der Gruppe und eine musikalische Hommage an die hohe Kunst des Loslassens.

Es gibt Musik, die könnte passender nicht sein. Es ist manchmal schon ironisch, wie sehr ein Song oder Album auf deine persönliche, aktuelle Situation zutrifft. Im Grunde zeigt dies, dass Musiker auch nur Menschen mit Herz und Verstand sind und genau die selben Dinge durchmachen, wie Du und ich. Die schottische Rockband Biffy Clyro macht dies mit ihrem neuen Album A Celebration of Endings mehr als deutlich.

Biffy Clyro sind keine Fremden im Musikgeschäft. Bereits vor gut zwei Jahrzehnten starteten die schottischen Jungs als Band durch. Seit dem haben sie neun Alben veröffentlicht. Ihr letztes Album, Opposites (2016), erklomm auch die Spitze der deutschen Albumcharts. Ihr neustes Werk, A Celebration of Endings, ist das insgesamt vierte Nummer-1-Album der Band in Großbritannien und ist aktuell mit Platz 4 in Deutschland nicht weit von der Spitze entfernt.

„Lass uns einiges von dem negativen Scheiß loswerden”

Bei einem Albumtitel über das „Zelebrieren von Enden” erwartet man tiefsinnige und persönliche Songs. Und genau das bekommt man. Besonders im Song End Of spiegelt sich der Albumtitel wider. Es geht darum sich von dem loszusagen, was einem nicht gut tut — toxische Beziehungen im Beruf und Privatleben sowie gesellschaftliche und politische Aspekte. Biffy-Clyro-Frontmann Simon Neil beschreibt die Message hinter dem Titel wie folgt:

Der Titel handelt davon, die Schönheit an Veränderung zu sehen anstatt das Traurige. Veränderung bedeutet Wachstum und Entwicklung. Du kannst alles bewahren, was du zuvor geliebt hast, aber lass uns einiges von dem negativen Scheiß loswerden. Es geht um den Versuch, die Kontrolle zurückzuerlangen […]
Gleichzeitig steht „A Celebration Of Endings“ aber auch dafür, dass einige Dinge einfach enden müssen, wie zum Beispiel, dass Regierungsoberhäupter ihre Bürger anlügen oder dieser Planet weiterhin zugemüllt wird. Normalerweise feiert man ein Ende nicht; wenn es das Ende von etwas Schlechtem ist, aber schon. Diese Mentalität wollen wir befeuern.

Biffy Clyro trifft den Zahn der Zeit — und animiert zum Nachdenken über sich selbst

Simon Neils Worte haben mich dazu motiviert, über mein eigenes „Loslassen” der letzten 12 Monate nachzudenken. Vor allem durch die diesjährige Corona-Krise haben wir uns alle von Dingen lossagen müssen. Und ganz ehrlich, loslassen kann auch eine Befreiung für uns sein. Etwas zu beenden bringt immer auch einen Neuanfang, eine neue Perspektive und eine Chance mit sich. Ich habe mich bewusst von vielem „negativen Scheiß” losgesagt: Menschen, die mein Leben nur negativ beeinflussen; schlechte Lebensgewohnheiten; eine berufliche Veränderung während des Lockdowns in die Tat umgesetzt; zuletzt habe ich mich nach jahrelangem, fast schon zwanghaftem, Abhängen in sozialen Netzwerken dazu entschlossen, die meisten Social-Media-Plattformen aus meinem Leben zu verbannen. Warum? Weil ich mich mit der Dummheit und Ignoranz vieler Menschen, gerade zu Corona-Zeiten, einfach nicht weiter „freiwillig” befassen möchte. Wir wissen, dass Herdplatten heiß sind, wieso also freiwillig die Hand darauf legen…?

Doch bei A Celebration of Endings geht es nicht nur um das Beenden und das Loslassen. Im Song Space, der aktuellen Single des Albums, geht es eigentlich um das genaue Gegenteil: Versöhnung. Sich zu versöhnen ist genau so wichtig, wie loszulassen. Ob es nun die Versöhnung mit einem geliebten Menschen ist oder vielleicht sogar mit sich selbst, das bleibt jedem selbst überlassen. Aber wie Simon schon so schön sagte: Man muss nichts verlieren, das einem am Herzen liegt, aber das Negative muss einfach weg.

Das Musikvideo zu Space könnt ihr euch hier anschauen:

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