Am 15.01.2019 wäre Martin Luther King 90 Jahre alt geworden – wäre der legendäre US-Bürgerrechtler nicht schon 1968 einem Attentat zum Opfer gefallen. Seit 1986 wird an jedem 3. Montag im Januar der Martin Luther King-Tag gefeiert, der somit sehr nahe oder manchmal sogar auf dem Geburtstag des Bürgerrechtlers liegt. Wir haben einige faszinierende Fakten über Martin Luther King gefunden, die längst nicht jedem bekannt sein dürften.
Luther King wurde 1929 in Atlanta geboren und wuchs mit einer strikten Rassentrennung auf – ob Schule, Kirche, öffentliche Verkehrsmittel oder Toiletten: Sie prägte den Alltag der afroamerikanischen Bevölkerung. Schon als Kind empfand er dies als große Ungerechtigkeit, nicht zuletzt, weil sich auch sein Vater (ein Pfarrer) gegen die Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung einsetzte. Aus diesem Einfluss heraus wurde er zu einem der einflussreichsten und bekanntesten Bürgerrechtler: Vor allem durch sein Wirken wurde das Civil Rights Movement zu einer Massenbewegung, die das Ende Rassentrennung und das uneingeschränkte Wahlrecht für die schwarze Bevölkerung der US-Südstaaten herbeiführte.
Doch sein Engagement und seine Errungenschaften begeisterten nicht nur unzählige Menschen auf der ganzen Welt, sondern riefen auf Gegner auf den Plan. Einer von ihnen war der mehrfach vorbestrafte Rassist James Earl Ray, der Martin Luther King auf dem Balkon des Lorraine Motels am 4. April 1968 erschoss. Wie so oft bei tragischen Enden von großen Persönlichkeiten mangelt es natürlich auch im Falle MLK nicht an Verschwörungstheorien über die wahren Hintergründe, nach denen Ray nur eine Marionette der wahren Hintermänner des Anschlags war. Mehr als vage Indizien gibt es zu diesen Vermutungen allerdings nicht.
Fakt ist: Martin Luther King hat vorhergesehen, dass sein Leben ein verfrühtes Ende nehmen könnte. In einer Rede einen Tag vor seiner Ermordung sagte er, dass er das Gelobte Land gesehen habe und deshalb nichts und niemanden fürchte und sich deshalb keine Sorgen um ein langes und erfülltes Leben mehr mache …
Und jetzt kommen 9 weitere Fakten über Martin Luther King:
1Neuer Name
Bis zu seinem fünften Lebensjahr hieß MLK Michael King. Nachdem sein Vater im Rahmen einer Baptistenkonferenz in Deutschland mehrere Wirkungsstätten Martin Luthers besucht hatte, war er so beeindruckt, dass er sich und seinen Sohn nach dem deutschen Theologen umbenannte.
Selbstmordversuch
King versuchte einmal, sich das Leben zu nehmen – als Kind! Nach dem Tod seiner geliebten Großmutter war der damals 12-Jährige so verzweifelt, dass er mit einem Sprung aus dem zweiten Stock versuchte, seinem Leben ein Ende zu setzen.
Erstes Attentat
Zehn Jahre vor dem Mord an King gab es bereits ein gescheitertes Attentat auf den Bürgerrechtler: Bei einer Autogrammstunde stach eine psychisch kranke Frau mit einem Messer auf ihn ein – MLK überlebte den Anschlag nur knapp.
Jüngster Friedensnobelpreisträger
1964 bekam MLK den Friedennobelpreis verliehen – im Alter von 35 Jahren. Einen jüngeren Träger dieser Auszeichnung gibt es bis heute nicht.
Makabere Hochzeitsnacht
Als King 1953 seine Frau Coretta Scott King heiratete, war die Rassentrennung noch in vollem Gange – was sich auch dadurch bemerkbar machte, dass Afroamerikaner in Hotels keine Hochzeits-Suiten buchen durften. Also wählten die Kings als alternative Location für die Hochzeitsnacht kurzerhand das Bestattungsinstitut eines Freundes …
Posthume Grammy-Ehre
Obwohl er nicht für musikalische Ergüsse bekannt war, bekam MLK nach seinem Tod einen Grammy verliehen: 1971 für das Spoken-Word-Album „Warum ich gegen den Krieg in Vietnam bin.”
Sample-King
So wenig King selbst Musik machte, so sehr inspirierte er andere Musiker: Seine berühmte I Have A Dream-Rede 1963 wurde angeblich in 95 Songs gesampelt, unter anderem von Michael Jackson (HIStory) und DJ Bobo (Give Peace A Chance).
Trekkie
King war ein großer Fan der zu seinen Lebzeiten brandneuen Serie Star Trek. Dies war die einzige Fernsehsendung, für die seine Kinder extra länger aufbleiben durften. Außerdem bewegte er persönlich die afroamerikanische Schauspielerin Nichelle Nichols, weiter in der Serie mitzuspielen, als diese eigentlich aufhören wollte.
Knastbruder
King saß 29 mal im Gefängnis – meistens wegen „zivilen Ungehorsams”, aber auch einmal, weil er in Alabama mit 30 statt der erlaubten 25 Meilen unterwegs war …