Der Streit ist uralt. Doch bis heute hält die Rivalität Köln vs. Düsseldorf an. Während in Songs wie „Wärst du doch in Düsseldorf geblieben” die Kölner über die NRW-Landeshauptstadt lachen, scheint es mit dem Düsseldorfer Lied „Da schwimmt ’ne Kölner” eher anders herum zu sein. Eine Spurensuche.

Es gibt vermutlich kaum eine andere Metropolregion in Europa, bei der die vermeintlich kulturellen Konflikte so stark im Vordergrund stehen, wie in Köln und Düsseldorf. Stein des Anstoßes soll die Schlacht von Worringen im 13. Jahrhundert gewesen sein, die heute jedoch eher der Legendenbildung dient. Doch die hält bis heute an. Wer in Köln ein Alt bestellt, sich in Düsseldorf einen Song der Höhner wünscht oder dort an Karneval „Alaaf” ruft, wird dies zu spüren bekommen.

Köln gegen Düsseldorf: Reichsstadt vs. Siedlung

Spätestens jetzt, zum bevorstehenden Höhepunkt der Karnevalssaison, werden die Unterschiede wieder besonders gerne hervorgehoben. Dabei trennen die beiden Städte nur 40 Kilometer — und genau diese geringe Distanz ist offenbar das Problem. Das wesentlich größere Köln ging aus einer römischen Kolonie hervor und entwickelte sich später zu einer Freien Reichsstadt. Düsseldorf dagegen (Düsseldorfer bitte ab dem nächsten Absatz weiterlesen!), hatte schon immer eher provinziellen Charakter. Zur selben Zeit war die heutige Landeshauptstadt nämlich nichts weiter als eine mittelalterliche Ansiedlung. Dass das ausgerechnet kleine Düsseldorf im frühen 19. Jahrhundert zu einer Landeshauptstadt wurde, scheint viele Kölner bis heute nicht verarbeitet zu haben.

Köln vs. Düsseldorf: Frieden zwecklos?

Die Feindschaft zwischen den beiden Großstädten hat heute vor allem folkloristischen Charakter, der vor allem in der Musik und im Sport immer wieder stattfindet. So gelten die Eishockeyvereine Kölner Haie und Düsseldorfer EG als verfeindete Clubs, ähnlich die Bands BAP aus Köln und die Düsseldorfer Toten Hosen. Diese Feinschaft wird allerdings im positiven Sinne gepflegt. So gesehen ist ein gesellschaftlicher Frieden der beiden „verbotenen Städte” nahezu ausgeschlossen. Sowohl die Kölner als auch die Düsseldorfer bestehen auf die Disharmonie. Und so wundert es uns natürlich nicht, dass die Dänin Dorthe Kollo ihren Hit „Wärst du doch in Düsseldorf geblieben” im neuen Soundgewand neu eingesungen hat. Die alte Rivalität lebt also auch 2017 weiter.

Fun Fact am Rande: Dieser Spott-Song, über einen Düsseldorfer Cowboy, der nie einer sein wird, wurde ausgerechnet von einer Plattenfirma aus Düsseldorf finanziert.

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