Mittlerweile häufen sich im Netz die Skandale rund um Unternehmen, die massenweise unter zweifelhaften Arbeitsbedingungen hergestellte Kleidung zu Dumpingpreisen anbieten. Viele Konsumentinnen und Konsumenten haben sich bereits an die niedrigen Preislagen bei Mode gewöhnt, die es ermöglichen, leicht alle paar Monate die eigene Garderobe zu erneuern. Doch wer diese Preise ein wenig hinterfragt, stellt schnell fest, dass daran etwas nicht stimmen kann bzw. die Kleidung nicht unter Einhaltung aller Standards, die sich Kunden eigentlich wünschen, hergestellt werden kann. Nachhaltigkeit vs. Fast Fashion — ein Überblick.

Viele große Modekonzerne verschleiern ihre Herstellerstrukturen mittels verschiedener Sublieferanten, auf die sie jedoch meist großen Druck ausüben. Ein großes Problem ist auch Greenwashing, durch welches die Zielgruppe dennoch im Glauben gehalten wird, dass es sich um einwandfrei produzierte Ware handelt, bei der es keine Bedenken gäbe.

Greenwashing im Modebereich

Das sogenannte Greenwashing ist mittlerweile bereits eine sehr beliebte Taktik von Modehandelsunternehmen, die auf Fast Fashion setzen. Dabei wird versucht, in der Werbekommunikation den Fokus auf bestimmte nachhaltige und umweltfreundliche Aspekte zu legen. So werben die jeweiligen Marken etwa damit, dass sie CO₂-Ausgleichszahlungen leisten, Energiesparmaßnahmen in ihren Filialen umsetzen oder aber auch bestimmte Fördermaßnahmen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Verkauf setzen. Dadurch entsteht schnell ein sehr positives Bild der Unternehmen, das dann als umweltfreundlich und sozial wahrgenommen wird. Wie es allerdings tatsächlich auch um die Zustände in der Herstellung der Produkte aussieht, wird damit stark verschleiert.

Das Problem liegt nicht nur in unethischen Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern oder fragwürdigen Bezugsquellen für Materialien, sondern auch in der weit verbreiteten Vorgehensweise, Retouren und Waren, die sich nicht verkauft haben, die aber eigentlich einwandfrei sind, einfach zu vernichten. So gehen riesige Ressourcen einfach verloren. Selbst dann, wenn einzelne Unternehmen nachhaltig herstellen sollten, aber dann große Teile der Ware vernichten, kann nicht mehr von umweltfreundlicher Unternehmenspolitik gesprochen werden. Dass Konzerne hier strenger überwacht werden müssen, liegt auf der Hand. Glücklicherweise können auch Privatpersonen einen großen Unterschied machen, wenn es um nachhaltiges Verhalten geht. Denn jeder kann in Bezug auf Mode selbst Schritte dazu setzen.

Wie jeder einen Unterschied machen kann

Auch, wenn die Auswahl an Anbietern, die tatsächlich nachhaltige Kleidung herstellen, auf den ersten Blick gesehen gering scheinen mag, gibt es sie doch. Doch auch abseits des Einkaufs können bewusste Konsumentinnen und Konsumenten viel tun, um ihre Garderobe nachhaltiger zu gestalten und auch ihren Umgang damit. So ist es etwa sinnvoller, gut erhaltene, aber nicht mehr benötigte Kleidung an Einrichtungen wie Kleiderkammern zu spenden oder sie zumindest in den nächsten Kleidercontainer zu werfen. Vermieden werden sollten hierbei unbeschriftete Container, um die Spenden auch wirklich seriösen Organisationen zukommen zu lassen. So erlebt das eine oder andere Kleidungsstück durchaus noch einmal ein zweites Leben und jemand freut sich darüber.

Natürlich muss nichts verschenkt werden. Wenn die Kleidung wirklich noch in gutem Zustand ist, kann sie natürlich auch zu barer Münze gemacht werden. Etwa in Online-Marktplätzen, die auf solche Nischen spezialisiert sind. Ebenso gelingt es häufig auch, die Mode im eigenen Familien- oder Bekanntenkreis sinnvoll weiterzugeben oder auch zu verkaufen.

Upcycling wieder im Trend

Ein weiteres Phänomen, das in Bezug auf nachhaltige Mode mehr und mehr um sich greift, ist Upcycling. Anstatt Kleidungsstücke, die ihre besten Tage schon hinter sich haben, einfach wegzuschmeißen, werden diese mit ein paar kreativen Handgriffen noch einmal aufgewertet, um sie länger tragen zu können. So lassen sich beispielsweise Etiketten bei Wunderlabel gestalten, um der Mode damit hier und dort noch einen bunten Farbklecks zu verpassen und diesen eine persönliche Note zu verleihen. Mit solchen Aufnähern, die sich individuell anfertigen lassen, werden Jeans, Röcke, Jacketts und Jacken gerne noch einmal länger getragen. Das hilft nicht nur, Geld zu sparen, sondern auch Ressourcen.

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