Im Juli 2017 erschüttete ein schweres Beben insbesondere die griechische Insel Kos und die türkische Bodrum. Über ein Jahr später hat es nun Zakynthos erwischt. Das Seebeben in Griechenland soll aber auch auf Malta, in Albanien, Süditalien und entlang der Westküste der Türkei zu spüren gewesen sein. 2GLORY-Redakteur Dennis Ebbecke befindet sich aktuell auf Kos, auch um dich über den Stand der Aufbauarbeiten vor Ort zu informieren — und jetzt das! Ein Erlebnisbericht.

Die drittgrößte Dodekanes-Insel (nach Rhodos und Karpathos) gehört zu meinen absoluten Lieblingsurlaubsregionen. Vor allem die Gegend rund um Kos-Stadt hat es mir angetan. Zauberhafte kleine Gassen, viele typisch griechische Tavernen, eine nach Kräutern duftende Markthalle und ein etwa 500 Jahre alter Olivenbaum: Hier lässt es sich entspannt — und dennoch keinesfalls langweilig — leben.

Auch im vergangenen Jahr war ich vor Ort, nur wenige Wochen nach dem Seebeben in der Ägäis (Stärke: 6,7), das zwei Menschen auf Kos das Leben gekostet und mindestens 120 weitere verletzt hatte. Damals hatten die durch den Tsunami ausgelösten Wellen das Hafenviertel überschwemmt, Bilder von eingestürzten Mauern der Burg und großen Rissen der Gehwegen im Hafen-Abschnitt machten die Runde. Letztere sind übrigens heute, über ein Jahr nach dem verheerenden Beben, nach wie vor nicht zu übersehen.

Seebeben in Griechenland
Kos vor ziemlich genau einem Jahr: Fast die ganze obere Etage dieses ehemaligen Restaurants wurde dem Erdboden gleichgemacht. Foto: Dennis Ebbecke

Seebeben in Griechenland verursachen Risse im Bereich des Hafens

Ich war gerade dabei, damalige und aktuelle Fotos für meinen Artikel zusammenzustellen, als die Nachricht über ein erneutes Seebeben in Griechenland durchsickerte. Um es gleich vorwegzunehmen: Auf Kos habe ich davon nichts gespürt, die Nacht verlief größtenteils ruhig, wenngleich die auch hier starken Sturmböen einen immer mal wieder aus dem Schlaf rissen.

Auf Zakynthos verhielt es sich offensichtlich anders: Das Beben am frühen Freitagmorgen (26.10.) wies eine Stärke zwischen 6,6 und 6,9 auf. Seismologen zufolge entstand allerdings keine Flutwelle, sodass es keinen Anlass gab, eine Tsunami-Warnung auszusprechen. Viele Menschen verließen ihre Häuser und suchten Zuflucht in Parks oder verbrachten die Nacht in ihren Autos.

Eines sollten Urlauber wissen: So schön die Region des Ionischen Meeres auch ist, eine latente Erdbeben-Gefahr muss man in Kauf nehmen. Dort, wo die europäische und die afrikanische Kontinentalplatte aufeinandertreffen, entstehen Reibungen, die derartige Seebeben auslösen können.

So sieht es auf Kos über ein Jahr nach dem schweren Beben aus!

Auch auf Kos muss man jederzeit mit den Launen von Mutter Natur rechnen, ein Beleg ist das Seebeben vom Juli 2017. Was hat sich seitdem geändert? Wie sind die Aufbauarbeiten vorangeschritten? Mit diesen Fragen im Gepäck begab ich mich auf Spurensuche. Wie die folgenden Fotos belegen, haben die Insulaner nach wie vor mit den Nachwirkungen des Seebebens zu kämpfen. Dieser Instagram-Post stammt aus dem Oktober 2017, heute sieht es dort kaum anders aus, wie das aktuelle Bild direkt darunter deutlich macht.

Seebeben in Griechenland
Der Baum des Hippokrates soll angeblich 500 Jahre alt sein. Aktuell richten sich die Blicke aber leider eher auf etwas anderes. Foto: Dennis Ebbecke

Auch wenn im Gegensatz von vor einem Jahr die Lokale inzwischen wieder geöffnet sind: Überall sieht man Risse und brüchige Gebäude, die zum Schutz der Passanten gesichert wurden. Aus Gesprächen mit dem einen oder anderen Wirt in Kos-Stadt ging hervor, dass schlicht und einfach das Geld fehlt. Für Wiederaufbauarbeiten nach derartigen Naturkatastrophen ist man schlichtweg nicht gerüstet. Es braucht Zeit …

Seebeben in Griechenland
Die Fassade dieser Kirche in Kos-Stadt wurde ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Foto: Dennis Ebbecke
Seebeben in Griechenland
Noch heute werden im Stadtkern Renovierungsarbeiten durchgeführt. Foto: Dennis Ebbecke / Die Risse am Hafen sind kaum zu übersehen — heute noch. Foto: Dennis Ebbecke / Bewohnbar sieht anders aus. Hier hat sich seit dem Vorjahr nicht wirklich viel getan. Foto: Dennis Ebbecke
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