Der kleine Proll möchte aus dem Tinder-Garten abgeholt werden.

Heute Tinder, wird’s was geben!

Er hat Frau und Tinder sitzen lassen!

Ein leichtes Tinder-Spiel.

Frauen und Tinder zuerst.

In den Tinder-Schuhen stecken.

Ein schlechter Witz folgt dem nächsten in meinem Kopf. Ich kann es nicht aufhalten. Etwas in mir kann diese Dating-App nicht wirklich ernst nehmen, dabei gibt es Tinder schon lange. 2012 kam die App auf den Markt und seitdem verzeichnet Tinder über 50 Millionen User. 10 Millionen davon loggen sich täglich ein. Ich selbst habe in meinem Freundeskreis Beziehungen (und sogar Familiengründungen) erlebt, die ihren Ursprung mit einem Wisch nach rechts erfahren haben. Also woran liegt es, dass ich ständig ein Kichern in meinem Hinterkopf höre, wenn ich an Tinder denke?

Grundsätzlich finde ich Online-Dating sehr gut. Warum nicht die Technologie als Hilfsmittel für die Liebe nutzen? Egal ob es die schnelle ist oder die romantische, die verzweifelte oder die neugierige: Liebe ist Liebe und wird individuell interpretiert. Auch wenn Online-Dating von vielen Singles noch regelmäßig abgelehnt wird, sollte es einem definitiv nicht peinlich sein.

Die Benutzungsweise von Tinder ist vielleicht etwas verstörend für mich. Anhand mehrerer Bilder und vielleicht ein paar Sätzen soll ich entscheiden, ob mir der- oder diejenige gefällt. Das bedeutet, dass es keine Computer-basierenden Wahrscheinlichkeitsrechnungen meiner Wünsche und Vorlieben im Vorfeld gibt, um passende Vorschläge zu bekommen. Warum sollten wir Instagrammer und Social-Media-Süchtigen auch unsere wachsende Oberflächlichkeit mit Tiefgang retuschieren? Pardon, habt jetzt kein schlechtes Gewissen bitte. Die Oberflächlichkeit ist nur ein Problem von vielen. Hinzu kommt die steigende Ungeduld der Stress-Gesellschaft. Tinder ist die schnellste Art jemanden kennenzulernen. Mit der Abo-Variante „Tinder Plus” sogar über die Stadtgrenzen hinaus. Wir müssen nicht mehr darauf hoffen, dass man jemand Sympathisches auf der Tanzfläche oder an der Bar kennenlernt. Wir bleiben einfach Zuhause, laden vier Bilder hoch und wischen, was das Zeug hält. Tinderellas ahoi!

Dennoch hindert es mich nicht daran, mich anzumelden und noch mal herauszufinden, warum ich die App nicht ganz ernst nehmen kann. Was dabei herauskam sind sehr unterhaltsame Begegnungen.

Auffallend waren die Tierfotos. So was zieht anscheinend immer noch. Klicke dich hier mal durch die Galerie:

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Ein Welpe!!!!

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Ein Hund mit Kappe ist schon wieder ein Statement.

Selfie mit Hund funktioniert immer!

Aber Tiere können sehr lustig sein.

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Selfies mit Kühen gab es auch nicht so häufig.

Ist das Kunst oder kann das weg?

Hier eine Kategorie-Übersicht gern gewählter Foto-Motive:

Der Surfer: Ja, ja, ich gebe es zu. Surfer sind cooler als Marathon-Läufer, Gym-Athleten, Golfer, Radler oder Bergsteiger. Aber wenn man nur ein Mal im Jahr surfen geht, ist das Bild ziemlich langweilig.

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Der Indie-Fotograf: Man erkennt unglaublich viel, wenn man sich die Nikon vor’s Gesicht hält und sein Spiegelbild abfotografiert. Ist das Kunst oder kann das weg?

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Das Sixpack: Wer hat, der hat. Aber muss ein Oben-Ohne-Spiegel-Selfie auf Tinder sein? Welche tiefen Minderwertigskeitskomplexe müssen mit einem, zur Schau gestellten Sixpack kompensiert werden? Trotzdem gut, wenn man Narzisten sofort erkennen kann.

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Der Bonze: Viel hilft viel! Wenn wir schon beim Thema „Kompensation” sind, können wir auch gleich alte Männer-Frauen-Klischees rausholen und es ergänzen. Ein Mann mit Geld und dickem Auto, wird als großzügig und einladend interpretiert. Viele Frauen stehen auf reiche Typen. Man nennt diese Damen auch gerne Gold Digger.

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Der Prominente: In Hollywood wurde der eine oder andere Promi auf Tinder gesichtet. Ed Sheeran, Katy Perry, Britney Spears, u.v.a. Kaum zu glauben, dass auch Ryan Gosling und Anthony Kiedis in Deutschland Tinder nutzen. Das glauben wir Frauen natürlich sofort und finden es super. NOT! Das ist wirklich sinnlos. Außer ihr wollt sagen, dass ihr das neue Red Hot Chili Peppers-Album produziert und eingesungen habt. Dann können wir mit dem Fake-Bild leben.

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Der Eklige: Viele Perversionen gehören zu der Kategorie „Leben und leben lassen”. Solange man keine Grenzen überschreitet und alle einverstanden sind, können Peitsch-Clubs und Ganzkörper-Strickanzüge von mir aus existieren. Aber warum denn auf Tinder? Da melden sich Singles an, die insgeheim (auch wenn sie am Ende nur fummeln) die große Liebe suchen oder zumindest so etwas wie ehrliche Zuneigung. Mixtapes statte Penisbilder. Ich wäre für eine extra App hierfür. Nennt sie „Fummler” und holt damit alle Sklaven und Dominas ab.

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.… okay, soll ich aufgeben? Nein. Denn:

Es gibt auch Kategorien, die wir Frauen super finden!

Der Kreative: Bilder, die mehr als nur ein Gesicht zeigen, sind zwar selten, aber dafür umso wertvoller. Man interpretiert schon gleich, dass der Kreative viel zu erzählen hat und man mit ihm sicherlich nicht nur ein „Hi-wie-gehts-was-machst-du-ciao” via Chat austauscht.

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Der Humorvolle: Das Schönste ist es doch, wenn man gemeinsam lachen kann. Denselben Humor zu teilen, ist überhaupt keine Selbstverständlichkeit. Könnt ihr euch noch erinnern, mit wem ihr am besten rumalbern konntet? Klar! So eine besondere Verbindung voller Leichtigkeit, vergisst man nicht.

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Der Träumer: Der hoffnungslose Romantiker. Der Prinz auf dem weißen Schimmel (Anm. v. mir: DAS beste Tinder-Foto seit der Erfindung von elektronischen Milchschäumern). Ein Mann, der genau weiß, was Frauen wollen. Oder zumindest versucht den Anschein zu erwecken. Der Poet unter den ganzen Proleten.

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Es gibt viele Klischees über Frauen und Männer. Ich würde behaupten, dass viele Frauen die Cola Light-Werbung plus Extras suchen.

Jemand, der ziemlich bodenständig und selbstbewusst ist (in der Werbung oft als Fensterputzer oder Bauarbeiter dargestellt). Jemand, der sich aber auch den Bedürfnissen der Frau anpasst und sich für ihr Leben interessiert. Jemand, den wir aber auch gerne ausziehen möchten. Bis dahin werde ich also weitersuchen und zwischen Profilneurosen und Poeten wischen.

Alle Fotos: Screenshot Tinder

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