Sieh an, sieh an: Ich bin ein Xennial! Gut, dass ich das gerade noch rechtzeitig gelernt habe, bevor ich dem fatalen Irrtum unterliegen konnte, eventuell ein Millennial oder ein Teil der Generationen X, Y oder Golf anzugehören. Dafür hätte ich nur erstmal anfangen müssen, darüber nachzudenken.

Wenn mich jemand nach meiner Generationszugehörigkeit gefragt hätte, ich hätte, auf dem richtigen Fuß erwischt, „Generation Alf“ geantwortet, auf dem falschen Fuß „Generation geht mir ganz weit unten vorbei“. Es ist noch nicht lange her, da hätten mich an diesem Thema interessiertere Zeitgenossen aufgeklärt, dass ich als 1979 geborener Mensch ein Millennial wäre – zumindest manchen der vielen voneinander abwischenden Quellen nach.

Denn wenn man einmal anfängt, nachlesen zu wollen, was ein Millennial genau ist, bekommt man eher Kopfschmerzen als eine befriedigende Antwort. Auf Sätze wie „Millennials ist die Bezeichnung für die Generation, die zur Jahrtausendwende ins Arbeitsleben eingetreten ist“ folgen dann Angaben von Geburtsjahrgängen, die zwischen 1976 und 2004 schwanken – womit das Aha-Erlebnis des ersten Satzes gleich wieder pulverisiert ist und durch neue Fragezeichen ersetzt wird.

Hätte es da wirklich noch eine weitere Zerstückelung in eine Mikrogeneration gebraucht? Oder war sie gerade deshalb von Nöten, um all die armen Seelen, die es sich bis dato noch nicht zuverlässig in einer Generationsschublade bequem machen konnten, zu retten? Wie auch immer: Die gängige Definition von Xennial (der Urheber des Begriffs ist übrigens unbekannt) ist selbst für mich nachvollziehbar:

Ich mag die zeitliche Eingrenzung durch Star Wars. Und wenn mir ein definierender Aspekt meiner Generation aus von ganz alleine aufgefallen ist, den so wirklich nur eine sehr begrenzte Anzahl an Jahrgängen vorweisen kann, ist es der Luxus, sowohl die durch und durch analoge als auch die umfassend digitalisierte Welt kennengelernt zu haben. Und zwar nicht nur, weil man es am Blick in die Geburtsurkunde ablesen kann, sondern weil beides Teil der bewusst erfahrenen Lebenswelt war und ist.

Als Xennial ist man jung genug, um den grundlegenden — vor allem technologischen — Wandel zu verstehen und Schritt halten zu können. Aber man ist alt genug, um dies nicht mit Gedeih und Verderb zu müssen, sondern ihn vor dem Hintergrund der analogen Zeit hinterfragen und differenzieren zu können.

Dazu passen diese 5 Erinnerungen, die den Spagat zwischen analoger Sozialisierung und aufkommender Digitalisierung, wie man ihn wohl nur als Xennial kennt, perfekt verkörpern:

1

Digitale Fotos — aus dem Scanner

Selbstgemachte Fotos auf den Computer ziehen und bearbeiten? Wow! Bevor man an Speicherkarten auch nur einen Gedanken verschwenden konnte, kam man sich ziemlich futuristisch vor, wenn man einen Fotoabzug auf den Scanner gelegt hat.

2

Ein digitales Lexikon — auf CD-Rom

Es wachsen wohl schon die ersten Generationen heran, denen beim Stichwort „CD als Datenträger” nicht mehr als ein fragender Blick zu entlocken ist. Nicht mehr im Brockhausregal der Eltern rumwühlen zu müssen, sondern einfach ein digitales Lexikon wie die Microsoft Encarta in den CD-Slot schieben zu können, fühlte sich ziemlich zukunftsträchtig an.

3

Textnachrichten verschicken — ohne T9

In Zeiten, in denen man per mobiler Kurznachricht selbstgemachte Fotos, Videos, Dateien, Sprachnachrichten und nach wie vor Textnachrichten mit ausgefeilten Worterkennungssystemen oder gar Spracherkennung durch die Welt schicken kann, erinnert man sich kaum noch daran, dass man sich bei seinem ersten Handy noch für jede SMS (revolutionär!) mehrfach auf jede Taste tickern musste, bis endlich der gewünschte Buchstabe an der Reihe war …

4

Im Atlas blättern? Viel zu oldschool! Digitale Routenplaner, mit denen man sich eine maßgeschneiderte Routenanweisung ausdrucken konnte, waren der heiße Scheiß. Als die dann erst noch ständig aktualisiert im Internet zu finden waren — Wahnsinn!

5

Netzwerk-Gaming — per Kabel

Mit anderen Gamern vernetzt Videospiele zocken? Ein alter Hut! Nur dass wir damals kein Internet brauchten, sondern uns von Angesicht zu Angesicht per Festnetztelefon zu „LAN-Partys” verabredet haben, jeder einen fetten Rechner mitsamt fettem Monitor in den elterlichen Partykeller geschleppt hat und diese mit Netzwerkkabeln verbunden wurden.

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