Japan — das Land der aufgehenden Sonne und das Land des Lächelns. Oder aber: das Land der verrückten Ideen. Kaum eine andere Nation ist technologisch sowie (pop)kulturell gesehen so innovativ und kreativ wie Japan. Immer auf der Überholspur. Diese Moderne wurde auch durch die dreißigjährige Herrschaft von Kaiser Akihito geprägt — Heisei („Frieden überall”) wird diese Epoche von den Japanern genannt. Nun beginnt ein neues Zeitalter. Für unseren Autor Grund genug, einmal einen Blick auf die kuriosesten Dinge zu werfen, die man wirklich nur in Japan findet.

Heute endet in Japan die Heisei-Ära, die Regierungszeit von Kaiser Akihito: Der 85-jährige Regent sagt „Sayounara!” zum Thron. Es ist das erste Mal seit 200 Jahren, dass in der Geschichte Japans ein Kaiser seinen Thron zu Lebzeiten abtritt. Nach drei Jahrzehnten Herrschaft muss und möchte Akihito nun aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten. Also wird sein ältester Sohn Naruhito in seine Fußstapfen treten und am 1. Mai als neuer Kaiser Japans den Chrysanthementhron besteigen. Somit startet fortan eine neue Ära — Reiwa, die Zeit der „Harmonie”.

Land der Kontraste: Zwischen Tradition und Moderne

Im Grunde ist es einem Kaiser Japans nicht erlaubt, einfach so abzudanken: Das Kaiseramt wird durch den Tod des Monarchen an dessen rechtmäßigen Thronfolger übergeben. Auf Wunsch des Kaisers hin setzte die äußerst strikte japanische Regierung am  1. Dezember 2017 dann ein Sondergesetz um. Dadurch wurde es Akihito gestattet, den Chrysanthementhron an seinen ältesten Sprössling abzugeben. Schon ziemlich überraschend, da kaum ein anderes Land eine so krasse Schnittstelle zwischen Tradition und Innovation hat wie Japan: Hier findet man noch jede Menge Überbleibsel von langem Kultur- und Traditionsgut wie uralte Tempel, Zeremonien, malerische Reisfelder und Dörfer sowie sehr viel Konservativität. Gleichzeitig ragen gigantische Metropolen wie Tokio oder Osaka hervor und sowohl die Wirtschaft als auch die Technologie in Japan boomen: Es wäre höchstwahrscheinlich der erste Ort auf der Welt, an dem Roboter zur Gesellschaft gehören würden.

Die letzten dreißig Jahre haben nicht nur ein friedliches Japan unter der Herrschaft Akihitos hervorgebracht, sondern auch jede Menge verrückte Ideen, Entwicklungen und Trends. Ich schreibe hier nicht von Nintendos, Pokémons, Animes und Mangas oder Tamagochis — wir alle haben sicher unsere spaßigen Erinnerungen daran. Ich schreibe hier von Dingen, bei denen man nicht weiß, ob man einfach nur den Kopf schütteln oder lachen soll. Aber siehe selbst …

Diese 8 kuriosen Dinge findet man wirklich nur in Japan

1

Automaten für getragene Unterwäsche

Snackautomaten sind uns im Westen auch bestens bekannt. Aber in Japan gibt es nicht nur Automaten für das leibliche Wohl, sondern auch Automaten für jeden erdenklichen Fetisch. Dazu gehören auch die sogenannten Höschen-Automaten, an denen man — ja — getragene Damenunterhosen ziehen kann. Konservativität verleitet offenbar schnell zu Perversion …

2

Viereckige Wassermelonen

Bei uns ist alles rund — aber nicht in Japan: Hier werden sogar Wassermelonen in Würfelform gezüchtet! Alles andere wäre ja auch viel zu Mainstream …

3

Sprechende High-Tech-Toiletten

Sanftes Geplätscher oder doch lieber Vogelgezwitscher? Ein sanfter, warmer Wasserstrahl, der den Allerwertesten reinigt und trocknet — ohne Klopapier. Und alles per Knopfdruck. Die Smart Toilet ist wohl die fantastischste Erfindung Japans — und sie muss unbedingt zu uns in den Weste durchdringen! Da wird das Geschäft verrichten zum Wellness-Erlebnis …

4

Zeichentrick-Pornos

Egal of Dragonball, Sailor Moon oder One PieceAnimes sind bei uns in Deutschland genau so beliebt wie in ihrem Ursprungsland. Doch vorwiegend bei Kindern. In Japan sind die Zeichentrickfilme nicht nur für Kinder und Jugendliche. Er werden dort extra „Adult Animes” produziert. Dabei handelt es sich um nichts anderes als pornografische Zeichentrickfilme, in denen es oftmals um süße Mädels mit Kulleraugen und „Riesenmöpsen” geht — und auch extremst Hardcore sein können: Da gehen die Heldinnen oftmals mit ekligen Monstern mit Tentakeln auf Tuchfühlung.

5

Kapsel-Hotels

Nichts für Leute mit Platzangst: Capsule Hotels, also Kapsel-Hotels, sind tatsächlich Hotels, in denen jeder Gast eine Art Kapsel bekommt, in der er schlafen kann. Im Grunde ist das nichts anderes wie ein sehr enger „Stauraum”, in den man sich hineinlegen kann — quasi wie ein Schrankfach. Das ist durchaus platzsparend, aber mit Sicherheit alles andere als bequem.

6

Love Hotels

Und noch eine Hotel-Art … diesmal aber für diejenigen, die ein diskretes Tête-a-Tête suchen. Paare können in den „Liebeshotels” ein Zimmer mieten und sich miteinander vergnügen. Alles geschieht hier über einen Automaten und Kreditkarte oder Bargeld, d.h. der Kunde und das Personal treten überhaupt nicht in Kontakt miteinander. Unangenehme Situationen wird man also hier nicht haben und es kann direkt zur Sache gehen …

7

Der Mundschutz

Bereits Michael Jackson lebte diesen Trend vor — in Japan sieht man Menschen mit Mundschutz überall: auf der Straße, in der U‑Bahn oder in Bussen. Warum? Weil die Japaner generell sehr empfindlich sind. Darum schützen sie sich vor Bakterien und Viren, die Krankheiten verursachen können, sowie vor Pollen und anderen Allergenen. Auch vor schädlichen Umweltgasen erhofft man sich dadurch Schutz. Na ja, wenn’s schön macht …

8

Das Klo-Restaurant

Kein Scherz: Es gibt tatsächlich ein Restaurant namens Modern Toilet, in dem alles die Form von Klos hat — und auch das Essen oftmals an ein gewisses Kackhaufen-Emoji erinnert. Ursprünglich kommt der Trend aus Taiwan, aber auch in Tokio hat er mittlerweile eingeschlagen wie eine Bombe. Ob das einfach nur gegen jeglichen guten Geschmack verstößt oder absolut gaga ist, bleibt wohl jedem selbst überlassen.

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