Banksy Bild schreddert sich selbst — die provokante Kunst eines Unbekannten
Banksy ist einer der bekanntesten Künstler des 21. Jahrhunderts — zum einen, wegen seiner nach wie vor nicht restlos geklärten Identität (eine stichhaltige Theorie kannst du hier nachlesen). Zum anderen wegen seines ganz eigenen guerilla-artigem Kunstverständnisses. Dass dieses über seine heimlich angefertigten Sprüh-Kunstwerke in aller Welt hinausgeht, bewies er jetzt bei einer Sotheby’-Auktion: Nach seiner Versteigerung zerstörte sich ein Banksy Bild kurzerhand selbst!
Kaum war das Bild Girl with Balloon für rund 1,2 Millionen Euro verkauft worden, aktivierte sich ein im Rahmen versteckter Schredder und zerhäckselte das Kunstwerk! Ein klares Statement des unbekannten Briten, der mit der Kommerzialisierung seiner Kunst und althergebrachten Kunstverständnissen so seine Probleme hat. Ob die Aktion nicht vielleicht doch auf irgendeine Weise inszeniert war und ob das Bild wirklich zerstört wurde oder es eher ein Showeffekt war und das Werk im Rahmen einfach nur aufgerollt wurde? Das ist genauso ungeklärt wie die Frage, ob der Käufer sein Geld zurückverlangen kann — und überhaupt will. Denn zumindest so viel scheint sicher: Der Wert des ganz besonderen Bildes dürfte sich durch die Aktion eher noch erhöht haben.
https://www.youtube.com/watch?v=nJopejQiZ9k
Ums Geld dürfte es Banksy so oder so nicht gehen: 2013 verkaufte er in New York einige seiner Bilder für Spottpreise an unwissende Laien. Ein typisches Statement von ihm gegen den etablierten Kunstbetrieb. Kein Wunder, dass seine Werke auch nie auf herkömmliche Weise in Galerien oder Museen auftauchen: Bekannt geworden ist er durch seine Streetart-Sprühbilder, die zunächst in England auftauchten, sich mit der Zeit aber überall auf der Welt verbreiteten: In Deutschland finden sich Werke von ihm unter anderem in Hamburg, wo sie mitunter durch Plexiglasscheiben vor Zerstörung geschützt werden.
Ausstellungen organisiert er entweder selbst oder verewigt sich unauthorisiert in Galerien und Museen (die darüber allerdings nicht sonderlich erbost sein dürften). Eines seiner ambitioniertesten Werke dürfte Dismaland gewesen sein: eine Ausstellung in einem ehemaligen Spaßbad im englischen Weston-super-Mare, das er mit seinen Werken in eine düstere Disneyland-Parodie verwandelte. Er selbst beschrieb es als „Familien-Freizeitpark, der für Kinder ungeeignet ist.”
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