Am 20. Mai wäre Joe Cocker 75 Jahre alt geworden – wäre der britische Soul‑, Rock- & Blues-Sänger nicht vor fünf Jahren einem Krebsleiden erlegen. So oder so hat er in seiner fast 50-jährigen Karriere mehr als genug Evergreens veröffentlicht, um zu fragen: Welcher ist der beste Song von Joe Cocker?
Eigentlich schlug der in Sheffield geborene Cocker einen gänzlich unkünstlerischen Weg ein und wurde Gasinstallateur – aber bereits mit 15 spielte er in ersten Bands, mit denen er es sogar bis ins Vorprogramm der Rolling Stones schaffte. 1964 bekam er erstmals einen Plattenvertrag und hängte daraufhin seinen Handwerkerjob an den Nagel. Als Sänger von The Grease Band tauchte er dann zum ersten Mal in den britischen Charts auf, und mit dem Beatles-Cover With A Little Help From My Friends schaffte er 1968 endgültig den Durchbruch. Bei seinem legendären Woodstock-Auftritt 1969 trug Cocker übrigens seinen Teil zur Erfindung der Luftgitarre bei, als er mit seinen charakteristischen, ungelenken Bewegungen ein Gitarrensolo begleitete.
Seine Karriere wurde immer wieder von Suchtproblemen ins Stocken gebracht – zeitweise kam er kaum dazu, neue Alben aufzunehmen, weil er ständig touren musste, um Geld zu verdienen. Die Qualität seiner Musik litt zudem unter den Drogenproblemen, 1974 landete er sogar für eine kurze Zeit im Gefängnis. Aber auch, wenn er zumindest vom Alkohol lange Zeit nicht wegkam, ließ er sich nie ganz unterkriegen und schaffte es immer wieder, Erfolge zu feiern, sodass Joe Cocker in der Spätphase seiner Karriere wieder als einer der ganz Großen galt.
Musikalisch waren die meisten seiner Erfolge tatsächlich Cover-Versionen – auch, wenn sie teilweise so sehr mit ihm assoziiert wurden, dass man diese Tatsache kaum auf dem Schirm hatte. Zu nennen wären da beispielsweise Unchain My Heart (Ray Charles), You Can Leave Your Hat On (Andy Newman), Summer In The City (The Lovin’ Spoonful) und einige andere Songs, die erst durch Joe Cocker überhaupt bekannt wurden. Zu den mega-erfolgreichen Cover-Versionen zählt auch der Song unserer Wahl – und es ist einer der ältesten der Cocker-Diskografie und fand in diesem Text bereits Erwähnung …