Black Friday — schwarzer Freitag. Der jeweils vierte Freitag im November ist mittlerweile der Tag aller Schnäppchenjäger: Der Handel lockt mit satten Rabatten und lässt die Kassen klingeln. Doch woher kommt dieser „Brauch” — und warum trägt es einen so düsteren Namen?
Schwarze Freitage gibt es einige — und normalerweise sind sie mit negativen Ereignissen verknüpft. Zwei der bekanntesten Black Fridays waren zum einen 18.11.1910, als sich in London rund 300 Suffragetten unter Leitung von Emmeline Pankhurst zum Parlament marschierten, um dort für Frauenrechte einzustehen — und dann äußerst gewaltsam von Polizei und Gegner von Frauenrechten aufgehalten wurde. Zum anderen ist mit diesem Begriff der Börsencrash in New York im Oktober 1929 verknüpft, der zum Startschuss für eine jahrelange, verheerende Weltwirtschaftskrise wurde. Interessanterweise ist dieser Tag nur in Europa ein schwarzer Freitag — in den USA hingegen ein schwarzer Donnerstag: Die Zeitverschiebung macht’s möglich.
Der Black Friday, um den es hier eigentlich gehen soll, ist allerdings eher ein Feiertag — zumindest für Shopping Addicts und deren Dealer. Er ist der Tag nach Thanksgiving, das jeweils auf den vierten Donnerstag im November fällt. Da dieser Freitag quasi die Vorweihnachtszeit einläutet und zumeist als Brückentag genutzt wird, beginnt genau an diesen Tag auch der erste große Run auf Weihnachtsgeschenke. Die Geschäfte trugen dem mit Rabatten und erweiterten Öffnungszeiten Rechnung — und schon war der Stein im Rollen und machte wie so oft nicht halt, bevor der Trend nicht auch auf der anderen Seite des Atlantiks Europa infizierte.
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Und genau da liegt auch der Kern der Namensgebung: An diesen Freitagen waren die Straßen in den Städten so voll mit Menschen und Autos, dass sie quasi schwarz vor Gewimmel waren. Zwar gibt es auch Interpretationen, dass die Benennung daher stammt, dass die Geschäfte an diesen Tagen deutlich schwarze Zahlen schreiben oder die Händler vom Geld zählen schwarze Hände haben. Aber die erste offizielle Erwähnung des Black Friday, geäußerst 1966 von der Polizei in Philadelphia, bezog sich in der Tat auf besagte Menschenmassen — und war durchaus nicht sonderlich positiv gemeint. Womit sich der Kreis zu den anderen schwarzen Freitagen geschlossen hätte …