Warum Aretha Franklin, Nina Simone und Co. aktuell bei uns in Dauerschleife laufen
R.E.S.P.E.C.T. – sieben vermeintlich kleine Buchstaben mit einer unendlich weiten Message. Denn mit ihrem Megahit Respect forderte Aretha Franklin Ende der 1960er-Jahre genau das: Respekt! Für Frauen, für Schwarze, für Homosexuelle – kurz: für alle Menschen, die in ihrem Alltag Benachteiligung und Diskriminierung erfahren. Respect ist auch einer jener Songs, die Jahr für Jahr als Motto einer ganz besonderen Bewegung stehen: Dem Black History Month.
Jedes Jahr feiern schwarze Menschen weltweit den Black History Month, um auf die Errungenschaften schwarzer Menschen in der Gesellschaft und der Weltgeschichte aufmerksam zu machen. Dabei spielt Musik eine zentrale und wertvolle Rolle in der Kommunikation der politischen Situation.
„Es wird Zeit, Stigmata zu durchbrechen und Raum für Diversität, Akzeptanz und Respekt zu schaffen”
Beim Black History Month geht es also darum, Stigmata zu durchbrechen und Raum für Diversität, Akzeptanz und Respekt zu schaffen. Es geht aber auch darum, auf Rassismus, Diskriminierung und Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen, denen BIPocs (Black, Indegenous, People Of Color) sich nach wie vor aussetzen müssen.
Respekt ist gewissermaßen das Zauberwort, das richtungsweisend für Bewegungen wie den Black History Month steht. Denn jeder Monat im Jahr sollte Black History Month sein oder ganz anders gesagt: Es sollte eine Zeit einkehren, in der Bewegungen wie der Black History Month nicht mehr nötig sind, um der Gesellschaft zu zeigen, welche großen Errungenschaften wir BIPoC zu verdanken haben. Eine der wohl größten und inspirierendsten Geschenke, die uns die Black Community je gemacht hat, ist die Musik.
Ohne die Historie und der Evolution der Afro-Amerikanische Musik, gäbe es einfach nicht die Musik, die wir heute hören. Die bittere Wahrheit ist, dass viele Genre aus leidvollen Ereignissen und Umständen entsprungen sind. Genres wie Gospel, Jazz, Blues, R&B, Hip Hop, etc. bereichern uns jeden Tag, doch ihre Herkunft ist die Leidensgeschichte vieler schwarzer Menschen.
Umso wichtiger ist es auch zu verstehen welche Bedeutung und Tragweite berühmte Songs haben, wie z.B. Aretha Franklin’s Respect. Das Original wurde zwei Jahre im Jahr 1965 zuvor von Otis Redding veröffentlicht. Doch die Neuaufnahme und das Umschreiben der Lyrics von Aretha änderten alles. Mit 24 Jahren war damit ihr Durchbruch innerhalb weniger Wochen geschafft. Der Song wurde zur Hymne der Bürgerrechts- und Frauenrechtsbewegung. Aus einem Mann, der nach Hause kommt und singt „Hey little girl, you’re so sweet, little honey / And I’m about to, just give you all of my money / And all I’m asking, hey / A little respect when I come home.” ist eine starke Frau geworden, die genauso viel Respekt und Anerkennung verlangt.
Eine Hymne für marginalisierte Gruppen, dessen Botschaft Aretha schon lange vor ihrer Veröffentlichung verinnerlicht hat. Ein wichtiger Teil ihrer Biografie ist nämlich auch ihre Arbeit als Aktivistin. Ihr Vater war ein guter Freund und Verbündeter von Martin Luther King Jr. Somit lag es sehr nahe, dass sie mit Dr. King auch auf Tour ging und in der Öffentlichkeit mit ihrer Stimme allen Betroffenen aus dem Herzen sprach.
Black History Month goes Music mit Aretha Franklin, Ray Charles und Co.
Künstlerinnen und Künstler wie Aretha Franklin, Donny Hathaway, Ray Charles oder Nina Simone sind nur wenige der herausragenden Persönlichkeiten, die mit ihren Werken ein Denkmal für die Ewigkeit geschaffen haben. Die mit ihrer Musik die Welt zu einer besseren gemacht haben. Die mit ihren einzelnen Songs das Leid jener betroffenen Zuhörer ein wenig erträglicher gemacht haben. Umso wichtiger ist es, dass im Rahmen dieses Monats schier unzählige Platten und Alben herausragender schwarzer Künstler:innen veröffentlicht und neu aufgelegt werden.
Und so beenden wir diesen Text mit den starken Worten jener beeindruckenden Frau, die Hymne einer ganzen Bewegung gesungen hat, Aretha Franklin:
R‑E-S-P-E-C‑T
Find out what it means to me