Wer weiß das noch? Das Champions League Finale 1999 wird für Bayern zum Albtraum
Die Party war zum Greifen nahe: Nur noch die Nachspielzeit trennte den FC Bayern München davon, das Champions League Finale 1999 für sich zu entscheiden. Doch dann brach das Ungemach heftiger über den deutschen Rekordmeister herein, als es sich selbst Pessimisten hätten vorstellen können.
Heute wird die Gruppenphase der kommenden Champions League Saison ausgelost. Und wenn am 1. Juni 2019 in Madrid zwei Teams um die Trophäe kämpfen werden, ist eines der denkwürdigsten CL-Finals aller Zeiten (das übrigens auch in Spanien stattfand, nämlich in Barcelona) exakt 20 Jahre her: FC Bayern München gegen Manchester United, Endstand 1:2 (0:1).
Unser „Wer weiß das noch?”-Moment vom 26. Mai 1999
Eigentlich lief alles nach Plan für die Bayern: Es dauerte keine sechs Minuten, bis Mario Basler den Ball per Freistoß ins Netz der Engländer bugisert und den Weg, zum ersten Mal seit 1976 den Landesmeisterpokal an die Isar zu holen, geebnet hatte. Und in den folgenden 84 Minuten deutete für die über 90.000 Zuschauer im Camp Nou und die 40.000 Fans beim Public Viewing im Münchner Olympiastadion nicht viel darauf hin, dass sich daran noch etwas ändern könnte: Die Bayern um Kapitän Oliver Kahn verteidigten effektiv und ließen die eine oder andere gute Chance liegen, den Sack zuzumachen.
Das schlimmstmögliche Szenario schien ein Ausgleich in letzter Minute zu sein — und selbst den hatte kaum noch jemand ernsthaft erwartet, als Teddy Sheringham in der 91. Minute eine Ecke von David Beckham tatsächlich über die Linie drückte! Das Momentum hatte sich in dieser Sekunde grundlegend gedreht: Bayern am Boden, Manchester zurück im Spiel — das ja eigentlich schon vorbei war. Mit Betonung auf eigentlich: Als in Minute 93 abermals David Beckham zu einer Ecke antrat, machte sich bei allen, die dem FCB die Daumen drückten, ein mulmiges Gefühl breit — auch, wenn das Bewusstsein dieses Gefühl bei den meisten wohl nicht an sich ran ließ. Der Rest ist Geschichte …