Christian Streich: Warum wir mehr Typen wie ihn brauchen!
Normalerweise spricht Freiburg-Trainer Christian Streich auf Pressekonferenzen über Fußball. Doch nach dem Mord an der Medizinstudentin Maria nahm er gesellschaftspolitisch Stellung. Da ein Flüchtling in diesem Fall dringend tatverdächtig ist, forderte Streich nun ein klares Bekenntnis gegen Generalverurteilung und Rassismus.
Fußballtrainer Christian Streich wirkte nachdenklich, als er sich vor dem Heimspiel des SC Freiburg gegen Darmstadt 98 hinters Mikrofon setzte. Schnell wurde klar: Um Fußball würde es im Rahmen dieser PK nur am Rande gehen. Viel wichtiger war es dem Coach, auf den Mordfall Maria einzugehen, die in der Nähe des Schwarzwald-Stadions in Freiburg mutmaßlich von einem jungen Flüchtling ermordet wurde.
Unfassbarer Vorwurf an Vater des Mordopfers
Allerdings ging es Streich in seiner Rede weniger um den Fall an sich, sondern vielmehr um die darauf folgenden Geschehnisse. Hintergrund: Die Familie des Mordopfers hatte im Rahmen der Beerdigung darum gebeten, anstatt Blumen lieber Geld für Flüchtlinge zu spenden. Während andere vor dieser Geste den Hut zogen, fiel Holger Arppe (Vorsitzender der AfD-Fraktion in Mecklenburg-Vorpommern) nichts Besseres ein, als Marias Vater „pathologische Realitätsverweigerung” zu attestieren.
„Wer sich nicht klar bekennt, der trägt eine Mitverantwortung, wenn es in die andere Richtung geht.”
Diese Aussage nahm Christian Streich nun zum Anlass, um sich klar zu bekennen und seinen Unmut darüber freien Lauf zu lassen: „Dass in diesem Land jemand einer als demokratisch eingeordneten Partei angehören darf und jemanden dann verhöhnen darf, der so etwas erleben musste – daran sehen Sie, was los ist.“ Doch Streich wurde noch konkreter und nahm seine Mitmenschen in die Pflicht: „Man muss das als Herausforderung annehmen und sich bekennen. Jetzt kommt es darauf an, was gesellschaftlich toleriert wird. Wer sich nicht klar bekennt, der trägt eine Mitverantwortung, wenn es in die andere Richtung geht. Also ich habe Angst, wenn ich diese Entwicklung sehe.”