Die meisten kennen ihn vielleicht bereits als Benji Applebaum aus der Musical-Filmserie Pitch Perfect. Neben der Schauspielerei startet der US-Schauspieler Ben Platt jetzt mit seiner Debüt-Single Ease my Mind auch als Musiker durch – und bekennt sich im Video zum Song öffentlich zu seiner Homosexualität. Damit setzt er nicht nur ein wichtiges Zeichen für die LGBT-Community, sondern ebnet hoffentlich auch den Weg für andere homosexuelle Künstler.

Schauspieler startet als Sänger durch – das ist nichts Ungewöhnliches, zumal Ben Platt bereits Musical-Erfahrungen hat und sogar schon am Broadway auf der Bühne stand. Für Ben ist sein Auftakt im Musikgeschäft jedoch eine persönliche Herzensangelegenheit, denn mit dem Video zum Song Ease my Mind aus seinem Debütalbum Sing To Me Instead (erscheint am 29. März) sagt der 25-Jährige nun der ganzen Welt: „Ich bin schwul!“

Ben Platts Ease My Mind — Emotionales Comingout mit großer Stimme

Im Video zeigt sich Ben innig und vertraut mit einem Mann (gespielt von Charlie Carver, den man aus Desperate Housewives kennt): Es gibt Umarmungen, es wird Händchen gehalten und es wird geknutscht. Mann liebt Mann halt. Dazu geben die Lyrics jede Menge persönliche Emotionen und Erfahrungen wider: Unsicherheit und Selbstzweifel, das Gefühl, nicht verstanden zu werden und das Verlangen nach Befreiung und Liebe. Die Message von Ease my Mind ist ganz klar: Wir alle brauchen jemanden an unserer Seite, der uns Halt und Kraft im Kampf gegen die inneren Dämonen gibt – egal ob dieser jemand nun ein Mann oder eine Frau ist.

Stimmlich hat Ben ordentlich was zu bieten: Seine Vocals vermitteln eine gewisse Melancholie und haben eine emotionale Spannung, die sich stellenweise recht heftig entlädt. Das könnte Sam Smith nicht besser machen. Dazu eine Portion Herzschmerz-Lyrics á la Ed Sheeran oder Adele (die übrigens zu Bens musikalischen Vorbildern gehört) und schon hat man eine Soul-Ballade, die berührt – sowohl akustisch als auch visuell. Darauf hat die LGBT-Community lange gewartet und jetzt ist sie endlich da … eine Gay-Liebeshymne.

Für Equality in Gesellschaft und Showbusiness

Ein Riesengeheimnis hat Ben um seine Homosexualität nie gemacht. Bereits mit 12 Jahren hat er sich gegenüber seinen Eltern und Freunden geoutet. Er selbst findet es toll, dass er seine Erfahrungen mit Liebe und Männern nun in seinen Songs verarbeiten und teilen kann. Und hier geht es schließlich mal um tiefe Gefühle und Authentizität – ganz ohne überdurchschnittlich heiße Männer, die klischeegerecht in neonfarbenen Strings und Netzoberteilen zu EDM-Beats abgehen. Einfach nur zwei Männer, Pianomusik und schwarzweiße Visuals. Weniger ist oftmals viel mehr.

Für einen Schauspieler ist das Comingout ziemlich gewagt: Zu groß ist in Hollywood immer noch die Angst davor, auf Grund der sexuellen Orientierung keine guten Rollen mehr zu bekommen und der eigenen Karriere zu schaden. Totaler Bullshit, aber leider immer noch Realität. Fast schon wie beim Fußball. Umso mutiger finde ich es von Ben, dass er nun den letzten Schritt gegangen ist und sein Ding als schwuler Künstler durchzieht.

Bleibt zu hoffen, dass auch andere schwule Künstler all ihren Mut zusammen nehmen und diesem Beispiel folgen: Für Equality in der Gesellschaft und im Showbusiness. Schließlich hat die sexuelle Orientierung nichts damit zu tun, ob man gute Musik macht und Menschen mit seinen Liedern bewegt. Allein darauf kommt es schließlich an – und das hat Ben definitiv drauf.

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