Ob Trennkost, Kohlsuppe, Atkins, Friss die Hälfte (FdH) oder Saftkur: Jeder von uns war sicher schon einmal im Leben „auf Diät”. Einige sind es quasi ständig. Hauptgrund ist meist immer der Wunsch, Gewicht zu verlieren oder dieses krampfhaft zu halten. Oftmals nicht freiwillig. Sei es die Heerschar an männlichen und weiblichen Influencern mit ihren perfekten Bodys oder die Filmstars aus Hollywood — sie alle vermitteln, gewollt oder ungewollt, ein falsches Bild von Perfektion. Diäten sind da natürlich das Must-Do für jeden… auch auf Kosten von Lebensqualität. Aber wozu?

Mal ganz ehrlich: Wenn man nicht gerade Hollywood-Schauspieler ist oder wie die ganzen Blogger nichts Besseres zu tun hat — wer bitte hat einen so perfekten Körper? Er entspricht nicht dem Standard eines normalsterblichen Nicht-Entertainers. Und dennoch wollen alle auf Teufel komm raus genau so perfekt sein. Um diese Perfektion zu verwirklichen, muss man hart an sich arbeiten. Nicht nur im Fitnessstudio, sondern auch in der Küche: Denn ohne strikte Diäten und eiserner Disziplin wird man noch lange auf seine schlanke und durchtrainierte Figur warten müssen. Da könnte man in der Zwischenzeit lieber eine Pizza essen.

Das Streben nach unrealistischen Idealen

Nach einer pausbäckigen und pummeligen Kindheit, habe ich in meinen späten Teenagerjahren und frühen 20ern wohl jede Diät ausprobiert, die es gibt. Ich bin auf jeden Fasten-Trend-Wagen aufgesprungen, der gerade so vorbeifuhr. Und natürlich klappen Prinzipien wie No-Carb-Diäten, vor allen in Kombination mit Sport, sehr gut — aber nicht auf Langzeit. Denn irgendwann deprimieren sie dich und laugen dich aus, sodass du auch nicht mehr gesund aussiehst. Die Folge? Du isst wieder normal und nimmst folglich zu. Dann bist du wieder an einem Punkt, wo du vollkommen unzufrieden mit dir bist.

Es ist ein kleiner Teufelskreis, der schon viele Menschen, sowohl Frauen als auch Männer, in die Magersucht, Bulimie und leider auch in den Tod getrieben hat. Nur, weil man einem Ideal nacheifert, dass in Wirklichkeit kein Ideal ist. All diesen Menschen gedenkt heute der Internationale Anti-Diät-Tag (International No Diet Day). Er soll auch zur Akzeptanz unseres eigenen Körpers aufrufen sowie die Vielfalt der Körperformen feiern.

Das Wort Diät sollte man sofort aus seinem Wortschatz eliminieren. Das Einzige, was das Wort mit sich bringt, sind Assoziationen wie sich einschränken und verzichten müssen. Freudige Gefühle erzeugt das nicht gerade. Und wenn wir uns noch so sehr dreschen, irgendwann wird die Lust auf Pasta, Pizza, Burger oder Kuchen so groß, dass wir am liebsten dafür morden würden. Was der Mensch sich halt selbst antut: Alles nur, um so auszusehen wie ein Chris Hemsworth oder eine Gal Gadot, die Millionenbeträge fürs Diäten gezahlt bekommen. Das motiviert! Da würde ich auch mal sechs Monate nur Hühnchen und Spargel essen und jeden Tag mit einem Personaltrainer trainieren.

Ernährung als Lebensstil betrachten… ohne Verzicht

Ich bekomme diese Beträge nicht gezahlt. Weil ich in Aachen und nicht in Hollywood lebe und auch nicht im Filmgeschäft arbeite oder abertausende Instagram-Follower mit Illusionen versorgen muss. Also wieso sollte ich mich dann obsessiv quälen und auf alles verzichten, das glücklich macht? Und glaubt mir, Essen macht definitiv glücklich — vor allem, wenn es gutes Essen ist. Gutes Essen muss nicht zwangsläufig schlechtes Essen im Sinne von Kalorienbomben und Dickmachern sein. Man muss nur einmal den Trick herausbekommen, es richtig umzusetzen.

Diäten sind langweilig und bringen auf Dauer keinen Erfolg, sondern Rückfälle und schlechte Laune. Stattdessen sollte man seine Ernährung als Ganzes betrachten und anstatt auf eine Diät auszuweichen, einen Lebensstil daraus machen. Das heißt nichts anderes, als sich permanent nach einem bestimmten Muster zu ernähren, ohne dabei aber wirklich zu verzichten. Sucht euch gesunde Alternativen und macht eure Lieblingsgerichte damit. Man verzichtet nicht — man ersetzt lediglich. Auf schlechte Kohlenhydrate und Fette zu verzichten ist nicht schwierig und verlangt einem auch nicht das Unmögliche ab. Zwischendurch mal richtig auf den Putz hauen und ohne schlechtes Gewissen schlemmen und genießen sollte dabei so selbstverständlich sein, wie das Amen in der Kirche.

Love yourself!

Am Ende des Tages zählt, dass wir gesund und zufrieden sind. Man sollte sich nur darauf konzentrieren, was einen glücklich macht. Gutes Essen gehört da definitiv dazu. Und wir müssen alle lernen, uns selbst so zu lieben, wie wir sind. Ganz egal, ob mit oder ohne Sixpack. Ein kleines Bäuchlein, das nicht stahlhart trainiert ist, bedeutet noch lange nicht, dass jemand dick ist. Es bedeutet einfach, dass man ein ganz normaler Mensch ist, der sich nicht dem völligen Verzicht und unnötigen Zwängen ergibt. Und wem das nicht gefällt, der soll einfach woanders hinschauen… zum Beispiel auf Instagram.

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