Disney haut ja aktuell einen Realfilm nach dem anderen raus, und es ist kein Ende in Sicht. Kürzlich wurde nun offiziell eine Neuverfilmung von Arielle die Meerjungfrau angekündigt — mit einer afroamerikanischen Schauspielerin in der Hauptrolle! Das stößt insbesondere in den sozialen Medien auf gemischte Gefühle … aber wieso eigentlich?

Allein in diesem Jahr beschert uns Disney eine ganze Menge an Neuverfilmungen seiner Zeichentrick-Klassiker: Dumbo machte den Anfang, gefolgt von Aladdin und aktuell können wir Simba & Co. in Der König der Löwen in den Kinos (optisch) so real wie noch nie erleben. Im Herbst gibt sich dann Angelina Jolie als böse Fee Maleficent in der Fortsetzung Maleficent 2 — Mächte der Finsternis noch einmal die Ehre. Und 2020 können wir uns dann auf Mulan und die Magie des antiken Chinas freuen.

Doch eine jüngste Verkündung sorgt für besonders viel Wirbel in den sozialen Netzwerken: Arielle die Meerjungfrau, einer der wohl beliebtesten Disney-Filme aller Zeiten aus dem Jahr 1989, wird nun 30 Jahre später neu verfilmt — mit einer Afroamerikanerin als Arielle. Die Rede ist von Sängerin Halle Bailey (nicht zu verwechseln mit Halle Berry!), eine Hälfte des R&B‑Duos Chloe x Halle. Diese ist natürlich überglücklich, als berühmteste Meerjungfrau der Welt gecastet worden zu sein und reagiert mit diesem Bild auf die freudigen News:

#NotMyAriel … na dann halt nicht!

Allerdings zeigen sich nicht alle so freudig wie Halle über Disneys „ethnische Entfremdung” von Arielle. Jeder kennt sie als den wohl bekanntesten Rotschopf aus dem Hause Disney — mit heller Haut und blauen Augen. In der Originalgeschichte, Die kleine Meerjungfrau, des dänischen Autors Hans Christian Andersen wird sie bereits so beschrieben. Und viele Fans und Kritiker verteidigen dieses Bild: „Arielle wohnt nicht in der Karibik. Sie ist Dänin und deswegen blass und rothaarig”, heißt es in einem Tweet. „[…] Unterwasser wird man nicht braun, weil die Sonnenstrahlen fehlen. Da muss Arielle blass sein”, argumentiert ein anderer. Aha … macht natürlich Sinn. Nicht!

Auf Twitter wurde sogar der Hashtag #NotMyAriel ins Leben gerufen, unter dem sich die vielen weißen Meckerbrüder und ‑schwestern freudig über die „schwarze Meerjungfrau” beklagen können. Das ändert aber nun mal nichts an der Tatsache, dass Halle Bailey bereits mit der Rolle besetzt wurde und es eine dunkelhäutige Arielle geben wird.

Meerjungfrauen sind fiktiv und entsprechen keinem realen Maßstab

Was man sich einmal ganz klar und deutlich vor Augen führen muss: Arielle ist eine f****g Zeichentrickfigur und die kleine Meerjungfrau aus Andersens’ Geschichte ist rein fiktiv! Es spielt also keine Rolle, ob sie nun rot- oder braunhaarig, hell- oder dunkelhäutig ist. Eine Meerjungfrau entspricht in keinster Form überhaupt irgendeinem realen Maßstab.

Es ist eine Geschichte, ein Märchen, ein Mythos, wenn man so will. Und nur weil die ursprüngliche Version die kleine Meerjungfrau in der rauen dänischen Ostsee beheimatet, muss sie natürlich entweder rothaarig oder blond sein und helle nordische Haut haben. Alles andere ist völlig inakzeptabel! Was kommt als nächstes? Die Hauptrolle in Der Glöckner von Nôtre Dame wird von einem Lama gespielt? Ach nein, das war ein anderer Disney-Film …

Afro-Krabbe, Afro-Meerjungfrau … why not?

Wer Arielle kennt, der kennt auch die Krabbe Sebastian. Dass diese aber bereits im englischen Disney-Originalfilm einen jamaikanischen Akzent hatte und einem afro-karibischen Charakter nachempfunden wurde (seine Synchronstimme ist ebenfalls Afroamerikaner), hat nie jemanden gestört. Selbst in der Musical-Version von The Little Mermaid wird Sebastian von einem afroamerikanischen Darsteller gespielt — wie es das Original eben vorgibt. Afro-Krabben, die Songs mit Kalypso- und Raggae-Elementen singen, sind natürlich in dänischen Gewässern wie Sand am Meer zu finden …

Wieso nicht also eine afroamerikanische Meerjungfrau? Es handelt sich schließlich um eine „Neuverfilmung”, sprich Neuinterpretation. Wer sagt, dass die Geschichte nicht im karibischen Meer stattfinden kann? Wenn wir von Europa bis in die Karibik schiffen können und konnten, wieso sollte es dann eine Meerjungfrau nicht andersherum können? Logik und ein bisschen geistige Anwesenheit sowie Offenheit, mehr braucht es nicht!

Auf die Stimme kommt es an

Darüber hinaus sind Meerjungfrauen begnadete Sängerinnen — Arielle ist da keine Ausnahme. Schließlich trachtet die Meerhexe Ursula (die übrigens von Melissa McCarthy gespielt werden soll … ohne Zweifel perfekt für diese Rolle) nach ihrer Stimme. Als Tausch dafür, sie in einen Menschen zu verwandeln, um den Prinzen für sich zu gewinnen. Und es ist nun einmal einfach Common Knowledge, dass Afroamerikaner einfach die geilsten Sänger sind. DAS ist die Essenz der Figur von Arielle: Sie muss den Zuschauer gesanglich vom Hocker hauen, dann ist die Rolle perfekt gespielt — egal ob mit heller oder dunkler Haut!

Die Dreharbeiten zu Arielle die Meerjungfrau sollen Anfang 2020 beginnen und man darf gespannt sein auf das, was da kommen wird.

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