Das offizielle Ende des Ersten Weltkriegs am 11.11.1918 brachte eine wahre Flut an Gedenkveranstaltungen und Berichten über die „Urkatastrophe” des 20. Jahrhunderts mit sich, die unermessliches Leid über die Welt brachte und die Weichen für die verheerenden politischen Entwicklungen der folgenden Jahrzehnte stellte. Wie so oft war aber auch dieser grausame Konflikt ein Katalysator für den Fortschritt: Viele Erfindungen des Ersten Weltkriegs sind längst feste Bestandteile unseres zivilen Alltags geworden.

Mehr als vier Jahre lang tobte der erste Weltkrieg und forderte rund zehn Millionen Menschenleben. Ein bis dahin unvorstellbarer Blutzoll, der seine Ursache vor allem auch in der technischen Entwicklung der Waffen hatte: Ein so industrialisiertes Töten (Maschinengewehre, Granaten, Gas, Schlachtschiffe, U‑Boote, Panzer) war ein völlig neues verstörendes Gesicht bewaffneter Konflikte und führte zu Verletzungen an Leib und Seele, die selbst für die seit Jahrtausenden an grauenvolle Gewaltttätigkeiten gewöhnte Menschheit eine neue Dimension des Unheils waren.

Über die Waffenentwicklung wurde oft und viel berichtet, über die Ursachen und die Folgen des „Weltenbrands” noch viel mehr — erst recht in den letzten Tagen, angesichts des 100. Jahrestags der Unterzeichnung des Waffenstillstand am 11. November 1918 in Compiègne nördlich von Paris. Dass die kriegsbedingte Notwendigkeit, allerlei neuen Problemlagen zu begegnen, auch konstruktive und bis heute nützliche Erfindungen hervorbrachte oder bestehende Ideen zur Praxisreife vorantrieb, ist hingegen kaum bekannt.

10 Erfindungen des Ersten Weltkriegs, die heute zu unserem Alltag gehören

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Sonnenbank

Kriegsbedingte Mangelerscheinungen inspirierten den Berliner Arzt Kurt Huldschinsky dazu, blasse Patienten mit Quecksilber-Quartz-Lampen zu bestrahlen, um die Verarbeitung von Vitamin D im Körper zu beschleunigen. In den Jahren nach dem Krieg etablierte sich die „Höhensonne” auch in privaten Haushalten.

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Reißverschluss

Erfunden wurde der Reißverschluss schon im 19. Jahrhundert, konnte sich gegen die bewährten Knöpfe aber nicht durchsetzen. Erfolg hatte das Prinzip erst bei amerikanischen Marinesoldaten auf der Suche nach besserem Witterungsschutz. Nach dem Krieg setzte sich der Reißverschluss auch zivil durch.

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Armbanduhren

Auch Uhren für das Handgelenk gab es schon im 19. Jahrhundert — aber eher als ungewöhnliches Accessoire für Damen. Den Durchbruch schafften sie erst, nachdem die Artillerie-Schützen ein schnell ablesbares und präzises Zeitmessinstrument brauchten. Damit war der Schritt vom exklusiven Schmuck zum schlichten Zeitmesser getan.

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Krankentransport

Die riesige Anzahl an schwer verletzten Soldaten machte den Gedanken, das damals noch recht neue Automobil anstatt Pferden für den Transport der Verwundeten zu nutzen, salonfähig. Der maßgebliche Impuls für die rollenden Kliniken von heute.

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Plastische Chirurgie

Die verheerenden Verletzungen auch und gerade im Gesichtsbereich machten es nötig, entstellten Überlebenden zumindest ein Stück weit zurück in ein normales Leben zu verhelfen. Somit war die Geburtsstunde der plastischen Chirurgie nicht dem Perfektionismus der oberen Zehntausend, sondern dem Leid von Zehntausenden geschuldet.

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vegetarische Wurst

Der Nahrungsmangel der Kriegsjahre machte erfinderisch in Sachen Ernährung. Die deutsche Regierung erließ Tage, an denen der Konsum von Fleisch verboten war — und der damalige Kölner Bürgermeister und spätere Bundeskanzler Konrad Adenauer erfand eine vegetarische Wurstalternative auf Sojabasis. Dieses Grundkonzept liegt auch heute noch vielen fleischfreien Produkten zugrunde.

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Damenbinde

Die Erfindung von außergewöhnlich saugstarken Verbandsmitteln, mit denen die unzähligen Verwundeten in den Lazaretten besser versorgt werden sollten, machte die Krankenschwestern, die damit arbeiteten, erfinderisch — auch in Beuzg auf den Umgang mit der eigenen Menstruation.

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Teebeutel

Ein amerikanischer Teehändler entdeckte Seidenbeutel als leichtgewichtige Alternative für die bis dahin lose in Blechdosen verpackten Teeblätter. Dass vereinfachte Aufkochen machte die Beutel auch für eine massenhafte Verwendung an der Front interessant, woraufhin die Firma Teekanne begann, im großen Stil „Teebomben” zu produzieren.

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Sommerzeit

Die Idee, mit einer Zeitumstellung das Tageslicht besser zu nutzen, gab es schon im 18. Jahrhundert — praktische Relevanz bekam diese aber erst im Ersten Weltkrieg. Am 30. August 1916 stellte Deutschland die Uhren eine Stunde vor, wenige Wochen später zog Großbritannien nach. Nach dem Krieg schaffte Deutschland die Sommerzeit wieder ab, im Zweiten Weltkrieg wurde sie 1940 wieder eingeführt.

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Blutbanken

Der massenhafte Bedarf an Blutkonserven führte dazu, dass sich Forscher Gedanken darüber machten, wie man die Gerinnung des Blutes verlangsamen konnte. Mit Substanzen wie Natriumcitrat gelang der Durchbruch und machte es möglich, Blut längerfristig einzulagern.

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