Dieses Thema geht jeden etwas an, weil es jeden treffen kann. Und dennoch trauen sich die wenigsten, über sexuelle Belästigung zu sprechen. Viele Opfer schämen sich oder finden einfach nicht den Mut, um ihre schrecklichen Erlebnisse mit anderen zu teilen. Doch dieser Post einer jungen Frau rüttelt wach und zeigt, wie wichtig es ist, etwas zu sagen — zu den Tätern selbst und zu anderen Betroffenen, die daraus neue Kraft ziehen können.

Pina heißt die junge Frau, die ihrer Geschichte ein Gesicht gegeben hat und dafür im Netz zu Recht jede Menge Anerkennung und Respekt erhält. Die ersten beiden Sätze ihres emotionalen Posts lassen einen jedoch zunächst etwas irritiert zurück. Unter einem Foto, auf dem sie sich an ihr Fahrrad anlehnt, steht geschrieben: „HEUTE IST EIN GUTER TAG. HEUTE WURDE ICH SEXUELL BELÄSTIGT.” Erst wenn man weiterliest, wird deutlich, worauf die junge Dame hinaus möchte. Natürlich war es für sie kein guter Tag, weil sie belästigt wurde, sondern weil sie sich gegen eine feige Attacke gewehrt hat und weil es ihr gelungen ist, die Täter öffentlich an den Pranger zu stellen. Für Pina war es ein guter Tag, weil sie nicht geschwiegen hat!

Mit diesem Post geht ein Opfer gegen sexuelle Belästigung vor!

Ein bauchfreies Top und eine eng anliegende Hose ist KEINE Einladung zum Grapschen! Und doch gibt es leider viel zu viele Idioten, die das nicht kapieren wollen und letztlich sogar die Opfer/Täter-Rolle vertauschen — nach dem Motto „Selbst Schuld, wenn sie sich so aufreizend kleidet”. Wir wollen die Geschichte von Pina an dieser Stelle nicht bis ins kleinste Detail schildern. Wer genauere Informationen zum Tathergang wüscht, sollte sich unbedingt ihren Post durchlesen. Fakt ist: Sie wurde sexuell belästigt. Alles weitere kannst du ihrem mutigen Statement entnehmen, aus dem deutlich hervorgeht, warum die Frau ihr Erlebnis mit anderen teilen möchte. „Wichtig ist, dass ich etwas gesagt habe. Einfach um die Wut los zu werden, dass da jmd ankommt der meint, mich zum Gegenstand einer Wette Machen zu können. Über meinen Körper zu verfügen, um Testosteronstände zu vergleichen. Dem offensichtlich jeder Respekt vor der Selbsbestimmtheit einer Frau fehlt”, heißt es in dem Post.

„MACHT DEN MUND AUF!”

In einer voll besetzten Bahn ging Pina auf die Täter zu, die zuvor noch johdelnd die Grapsch-Attacke kommentiert hatten, in diesem Moment aber kleinlaut wurden. „So Jungs jetzt reden wir mal! Das kann ruhig die ganze Bahn hören! Wer von euch Muttersöhnchen haut wildfremden Frauen auf den Arsch?”, fragte sie in die Runde und machte deutlich, dass sexuelle Belästigung niemals geduldet werden darf. Es folgten weitere klare Worte, die in besagter Bahn auf viel Anerkennung und Unterstützung von Frauen und Männern stießen. Wenn es ein Statement gibt, dass es verdient hat, viral zu gehen und möglichst viele Menschen zu erreichen, dann dieses von der mutigen Pina: „MACHT DEN MUND AUF! Mädels: wenn euch ein Spruch, eine Berührung nicht passt. Seid laut.” Dem gibt es eigentlich nichts hinzuzufügen — außer vielleicht, dass nicht nur die Opfer, sondern auch die Beobachter laut sein müssen. Schaut nicht weg, sondern helft jenen, die nicht wie Pina dazu in der Lage sind, den Mund aufzumachen!

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