Die Frage nach dem derzeitigen Schaffen erscheint bei wenigen Künstlern so berechtigt wie bei Gigi D’Agostino. Von Ende der Neunziger bis in die ziemlich frühen Zweitausender war der italienische DJ und Produzent in den europäischen Charts ziemlich präsent und verhalf der Musikschublade „Italo Dance” zu internationaler Bedeutung. Seit einigen Jahren nimmt man aber fast nur noch Notiz von ihm, wenn man es drauf anlegt.
In den deutschen Charts war er zuletzt 2004 zu finden — mit der Single „Silence”. Alles was danach veröffentlicht wurde, bekam nicht mehr diese Aufmerksamkeit — was wohl auch daran gelegen haben dürfte, dass es an eben dieser schon bei den für die Promotion zuständigen Leuten scheiterte. So wurden beispielsweise auch keine Musikvideos mehr produziert, die damals für die Vermarktung noch einen anderen Stellenwert hatten als heutzutage.
Man hat allerdings keinswegs dein Eindruck, dass Gigi D’Agostino mit diesem Umstand haderte und sich dagegen auflehnte. Er produzierte fortan munter vorwiegend Sampler (sein letztes Studioalbum L’amour toujours II stammt von 2004), experimentierte fleißig mit diversen Projekten herum, arbeitete hinter den Kulissen als Produzent und hatte einige Jahre lang eine eigene Radiosendung in Italien. Ach ja: Live-Auftritte waren auch ein zentraler Aspekt seines Schaffens in der Post-Charts-Ära — und sind es bis heute.
Was macht Gigi D’Agostino aktuell?
Womit wir auch endlich bei der Antwort auf die Frage wären, was er denn heute so macht, der Gigi: Geht es nach seinen Social Media-Präsenzen, beglückt er seine immer noch existenten Fans mit gelegentlichen Live-Performances. Nicht nur, aber natürlich auch in seiner Heimat Italien — worauf er sich schein- und nachvollziehbar ganz besonders freut:
Weitere Auftritte, die seine Homepage ausweist, sind am 30. Juni in Tilburg (NL), am 30. November in Wien und am 1. Dezember in Niklasdorf (beide AT ). Damit scheint der selbsternannte Kapitän ganz gut ausgelastet und zufrieden zu sein — zumindest deutet nichts auf ein neues Album oder ähnliche Comeback-Ambitionen hin.
Eine kleine Rückkehr in die Charts feierte er in diesem Jahr übrigens doch — als Kollaborateur des litauischen Kollegen Dynoro. Dessen In my Mind (featuring Gigi D’Agostino) in den deutschen Hitlisten auftauchte. Danach musst du allerdings selber suchen — denn wir verabschieden dich lieber mit einem stilechten D’Agostino-Mix aus diesem Artikel: