Hanf hilft: In Deutschland ist die medizinische Verwendung von Cannabis offiziell erlaubt und wird sogar von der Krankenkasse getragen, aber nur wenn es keine andere Therapie-Möglichkeit gibt. Warum wird medizinisches Mariuhanna noch so reglementiert, wenn die Pflanze sogar wahre Wunder vollbringen kann?
Die Wirkstoffe der Hanfpflanze sind ganz unterschiedlich. Man spricht von sogenannten Cannabinoide. Die einen regen an, die anderen sedieren. Die einen helfen bei Krämpfen (CBGA, CBCA und CBC) und die anderen eher bei Schmerzen (THC, CBD und THCV). Klingt irgendwie einfach, oder? Ist es aber leider nicht. Viele unterschiedliche Faktoren sind für den Erfolg einer medizinischen Behandlung verantwortlich. Die Qualität, Darreichungsform und Dosierung ist für viele Krankheiten noch nicht ausreichend erforscht, sodass Ärzte bisher ungern das grüne Gold verschreiben. Zumindest ist es die zögernde Ausrede der Deutschen, denn in Kanada ist der medizinische Einsatz von Cannabis seit 2001 erlaubt.
Hanf hilft, aber wem hilft es eigentlich?
Unendliche viele Krankheiten werden in der Schulmedizin mit Schmerzmittel und anderen chemischen Betäubungsmitteln behandelt. Die Nebenwirkungen dieser Medikamente sind teilweise genauso bedrohlich wie die Krankheit selbst. Auch toxische Wechselwirkungen, die durch die lange Einnahme-Dauer der Medikamente entstehen können, führen zu Krankheiten wie Diabetes oder auch Polyneuropathie. Aber bei welcher Krankheit wäre denn Cannabis überhaupt hilfreich? Grundsätzlich gibt es folgende Krankheitsgruppen, dessen Symptome sich ähneln, wie folgt aufteilen:
- Chronische Schmerzen — Migräne oder auch Phantomschmerzen
- Neurologische Erkrankungen — Polyneuropathie, Fibromyalgie oder Epilepsie
- Psychische Erkrankungen — Depressionen, ADHS, Angststörungen
- Chronische Entzündungen — Rheuma
- Krankheitsbedingte Übelkeit — Durch Krebs oder HIV
Natürlich kann Cannabis keine Krankheit heilen, aber sicherlich ein wenig Linderung schaffen und die Lebensqualität von Erkrankten verbessern. Es wird noch ein wenig dauern, bis das auch in den Köpfen der Deutschen angekommen ist. Das „Image vom Gras” ist noch ziemlich kriminell behaftet — kein Wunder, dass Patienten und Ärzte noch große Scheu verspüren.