Hip-Hop aus Nahost? Das ist zugegebenermaßen ein Thema, mit dem man sich in unseren, europäischen Gefilden eher seltener beschäftigt. Der Blick geht meist dann doch in Richtung der US-amerikanischen Rap-Kultur — oder auf die in Deutschland stetig weiter wachsende Hip-Hop-Szene. Wir verraten dir, warum es sich unbedingt lohnt, den Nahen Osten diesbezüglich auf dem Zettel zu haben — nicht zuletzt aufgrund des syrisch-philippinischen Künstlers Chyno with a Why?

Alleine der Künstlername Chyno with a Why? klingt vielversprechend, weil anders und innovativ. Ebenso spannend ist die Geschichte hinter dem Hip-Hop-Pionier aus Beirut, der im Stile eines Selfmademans seine eigenen Songs schreibt und produziert. Sein vorrangiges Ziel: Er möchte die Menschen mit seiner Musik für die Ausgrenzung von Migrantengruppen auf der ganzen Welt sensibilisieren. Dass ihm dieses Thema massiv am Herzen liegt, beweist er auch in seiner neuen Single namens Fresh Money aus dem neuen Album Mamluk.

Chyno with a Why? reist mit seinen Fans in dem Musikvideo zur Single in eine Videogame-Welt. Auch dieser Clou beweist, dass der Rapper, der traditionellen Hip-Hop mit modernen Trap-Elementen kombiniert, vor Kreativität nur so strotzt. Er nutzt sowohl auditive als auch visuelle Anreize, um die Themen darzustellen, die ihn bewegen.

Musikvideo mit Symbolcharakter: Chyno with a Why? sammelt in einem Videogame Geld für seine Familie

In besagtem Videogame kämpft sich Chyno with a Why? von Level zu Level und verdient dabei „Fresh Money” — allerdings nicht etwa, um sich materielle Wünsche zu erfüllen oder sich dem Image eines Gangsta-Rappers entsprechend mit Goldketten und schnellen Protzkarren zu schmücken. Nein, das — in diesem Fall symbolisch — verdiente Geld gibt er an seine eigene Familie weiter und macht damit auf eine Erfahrung aufmerksam, die jeder Gastarbeiter weltweit bestens kennt.

Den Gedanken hinter Fresh Money veranschaulicht Chyno with a Why? wie folgt: „Sie können uns zu Klischees machen. Sie können uns abstempeln und in Schubladen packen. Sie versuchen, uns auf bestimmte Zwecke festzulegen. Sie zwingen uns, unsere Heimat zu verlassen und an fremden, weit entfernten Orten zu leben, um zu überleben. Vielleicht wird die Welt eines Tages verstehen, dass wir alle ‚Mamluks’ sind.”

Von Entmündigung bis Selbstermächtigung: Hip-Hop aus Nahost ist keine leichte Kost

Das Mitglied des libanesischen Hip-Hop-Kollektivs FareeQ El Atrash ist in seiner Heimat längst kein Unbekannter mehr und schickt sich nun an, Hip-Hop aus Nahost auch in anderen Ländern dieser Erde salonfähig zu machen. Erst kürzlich ging der talentierte Rapper als erster Künstler in die Geschichte ein, den Warner Music Middle East unter Vertrag nahm.

Chyno with a Why? hat eine klare Botschaft im Gepäck: Er möchte das soziale Bewusstsein aus dem Nahen Osten in die Welt tragen, indem er schwierige Themen wie Entmündigung, Ausgrenzung oder Selbstermächtigung alles andere als verschweigt. Bereits sein erster Vorbote auf den Longplayer Mamluk, der bilinguale Track 2020 Vision, ließ aufhorchen, weil der Hip-Hop-Pionier die verheerende Explosion in seiner aktuellen Heimatstadt Beirut aufarbeitete.

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