Ostern steht vor der Tür und damit auch die Frage nach Tradition und Riten. Der Freitag vor Ostern ist für die Christen ein strenger Fastentag. Auch für Menschen, die der Kirche nicht so nahe stehen, ist es Tradition, an Karfreitag auf Fleisch zu verzichten. Aber was steckt hinter dem Brauch, kein Fleisch an Karfreitag zu essen?

Bevor wir uns den kulinarischen Osterbräuchen widmen, gilt es, zunächst einmal die Frage zu beantworten, warum wir Ostern überhaupt feiern. Davon ausgehend, dass die meisten mit dieser Geschichte bestens vertraut sind, folgt hier die verkürzte Fassung: Der Überlieferung nach ist der Karfreitag der Todestag von Jesus Christus, am Ostersonntag feierte man dessen Auferstehung.

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Der Karfreitag dient daher der Besinnung auf das Leiden und den Tod Christi am Kreuz. Eine Zeit, in der sich die Gläubigen auf die Feiern zur Auferstehung Jesu vorbereiten. Im Vordergrund stehen das Fasten und eine strenge Abstinenz. Das heißt, die Christen nehmen nur eine sättigende Mahlzeit und vielleicht eine oder zwei kleine Stärkungen zu sich. Dabei verzichten sie gänzlich auf Fleischspeisen.

Warum ist Fisch erlaubt, aber kein Fleisch an Karfreitag?

Christen essen an Karfreitag Fisch, weil der Fisch eines der ältesten Symbole ist, mit dem sie sich zu erkennen geben. Der wesentliche Grund für Fischgerichte an diesem besonderen Tag könnte mit dem griechischen Wort für „Fisch“ („Ichthys”) zusammenhängen. Die Anfangsbuchstaben von „Iesos Christos Theou Yios Soter” (Jesus Christus, Gottes Sohn, Retter) ergeben Ichthys.

Kein Fleisch an Karfreitag
Traditionelles Essen an Karfreitag. Foto: Reinhard Ebbecke

An Festtagen wird laut christlicher Tradition generell auf Fleisch „der Tiere des Himmels auf der Erde” verzichtet. Es gibt aber einen weiteren Grund, warum die Christen an Karfreitag Fisch bevorzugen — und dieser soll gar nicht einmal nur auf diesen besonderen Tag angewandt werden, sondern gilt im Prinzip an jedem einzelnen Freitag. Christen sind dazu angehalten, an Freitagen kein teures Essen zu sich zu nehmen- in Erinnerung an den Karfreitag. Fisch war früher deutlich billiger als Fleisch, so war es nur konsequent, dem Fisch den Vorzug zu geben.

Wie heißt der Karfreitag eigentlich in anderen Ländern?

Damit du während des Osterfestes im Kreise der Familie ein wenig mit Angeberwissen glänzen kannst (spätestens am Ostermontag gehen die Gesprächsthemen so langsam aber sicher aus), empfehlen wir dir, ein wenig Völkerkunde ins Spiel zu bringen. Denn: Karfreitag ist nicht gleich Karfreitag, wie ein Blick auf die Namensgebung in anderen Ländern beweist:

    • England: Good Friday (Guter Freitag) oder auch Black Friday (Schwarzer Freitag)
    • Frankreich: Vendredi Saint (Heiliger Freitag)
    • Spanischsprachige Länder: Viernes Santo (Heiliger Freitag)
    • Portugal: Sexta Feiera Santa (Freitag des Leidens)
    • Brasilien: Sexta-Feira da Paixão (Freitag des Leidens)

Mit diesem Wissen gehört das Osterfest dir! Aber bitte nicht zu doll auf die Tube drücken, bevor dir die Gespräche mit der Familie entgleiten …

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