Hinter vorgehaltener Hand ist dieses Thema schon länger unter Eltern aktuell: Wie viel Würde und Privatsphäre steht einem Baby oder Kind zu? Was zunächst unerhört und unverständlich klingt, wird jedoch deutlich, wenn man bei Facebook & Co. die vielen Kinderfotos im Netz sieht. Bloggerin Toyah Diebel macht jetzt auf die Thematik erstmals öffentlich aufmerksam — mit einer provokanten Aktion.

Kinderfotos sind was tolles. Erst heute habe ich wieder ein Foto von mir entdeckt, wie ich als etwa Einjähriger die Sonnenstrahlen auf dem Arm meiner Mutter genieße. Allerdings habe ich im selben Ordner ein Foto entdeckt, das mich zeigt, wie ich auf einem Pott gerade „Kacka” mache. Nee, wie süß, dachte ich ironisch. Gleichzeitig war ich froh, dass das Foto in einer Zeit entstand, als es Facebook und Instagram noch nicht gab. Heute sind Kinderfotos im Netz eine Selbstverständlichkeit. Nur leider werden Kinder oftmals nicht ästhetisch und würdevoll abgelichtet, sondern weinend, mit verschmierter Schnute und eben nicht selten nackt. Ist das noch süß oder schon skrupellos?

Kinderfotos im Netz: Toyah Diebel mit einem Weckruf an alle Eltern

Toyah Diebel ist Bloggerin und Influencerin. Mit ihrer Aktion „Dein Kind auch nicht”, macht die Wahl-Berlinerin auf ein alltägliches Problem aufmerksam. Ihr Standpunkt: Kinderfotos gehören nicht ins Netz. Zum einen können sie sehr schnell in falsche Hände geraten, zum anderen hat es schlicht etwas mit Artikel 1 unseres Grundgesetzes zu tun. „Die Würde des Menschen ist unantastbar” heißt es darin. Doch diese Würde wird tagtäglich von zahlreichen Eltern verletzt. „Genau wie Erwachsene haben Kinder ein Recht auf Privatsphäre. Vielen Kindern wird leider die Entscheidung abgenommen, ob und vor allem wie sie im Netz dargestellt werden”, schreibt Toyah Diebel auf ihrer Webseite.


Mit ihrer Kampagne „Dein Kind auch nicht” stellt sie gemeinsam mit Wilson Gonzales Ochsenknecht übliche Kinderfotos nach, wie sie im Netz häufig zu finden sind und fragt: „So ein Bild von dir würdest du nie posten?” und entgegnet: „Dein Kind auch nicht.” Viele Mami-Blogger laufen bereits Sturm gegen die Kampagne. Nach dem Motto: „Lass doch die Welt an meinen süßen Kindern teilhaben.” Das Problem ist nur, dass es viele Menschen gibt, die solche Fotos mehr als süß finden. Tatsächlich sollen laut Cyber-Kriminologen etwa 50 Prozent der freiwillig ins Netz gestellten Kinderfotos auf Pädophilen-Webseiten landen. Darum: Daumen hoch, für die etwas andere Mutter-Kind-Aktion.

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