Hören, fühlen, dahin schmelzen – müssten wir das neue Album von Lianne La Havas mit drei Attributen beschreiben, könnten wir es auf diese Weise tun. Wirklich falsch lägen wir damit nicht – und doch bedarf es einiger Worte mehr, um die selbstbetitelte Platte der Südlondonerin zu beschreiben.

So viel ist sicher: Die Songs auf Lianne La Havas sind so umarmend wie eine Blume, die ihre Blüten öffnet. Und doch wird hierbei – um dieses florale Bild weiter zu zeichnen – nichts durch die Blume gesagt. Tatsächlich war es der Einfluss der Natur und Pflanzen, die für die 30-Jährige bei der Entstehung ihres dritten Albums eine entscheidende Rolle gespielt haben. Denn wie eine Pflanze über die Jahre ihr Blattwerk verändert, vollziehen auch wir Menschen im Laufe der Zeit eine stetige Veränderung – auch wenn es sich dabei nicht immer um einen einfachen oder fröhlichen Prozess handelt: „Eine Blume muss austrocknen und sterben, um wiedergeboren zu werden”, erklärt die Musikerin. „Du musst deinen Tiefpunkt erreichen, um dich selbst wieder aufzubauen.

Eben jenen schmerzlichen Tiefpunkt durchlebte auch Lianne La Havas. Der Verlust mehrerer geliebter Menschen ließ die Sängerin in den letzten fünf Jahren vermeintlich abtauchen – in der Musikwelt eine gefühlte Ewigkeit. Nun ist die Hoffnung des Folk und Souls zurück – mit einem gefundenen Selbst und einer Art zweitem Debüt. Mit musikalischen Einflüssen von Radiohead bis hin zu Joni Mitchell liefert Lianne La Havas ein Album, das sexy und nachdenklich, offen und mitreißend ist. Für das melodische Gewand sorgt das BBC Symphony Orchestra, das für sinfonische Hymnen sorgt.

Prince war ihr Mentor

Ihre musikalischen Einflüsse durfte Lianne La Havas nur von der Creme de la Creme erfahren: Niemand geringeres als Stevie Wonder sang ihr den Titelsong ihres Debütalbums auf den Anrufbeantworter. Den Meister des Souls höchstpersönlich, Prince, durfte sie ihren Mentor nennen – und dennoch geht die Sängerin bis heute nicht mit diesen Erfahrungen hausieren. Ganz im Gegenteil: Mit britischer Noblesse und Diskretion genießt und schweigt Lianne La Havas – und geht ihren musikalischen eigenen Weg. Auf eben diesem Weg ist ihr gleichnamiges drittes Album entstanden, das mehr ist als ein typisches Comeback-nach-fünf-Jahren-Album. Und damit nicht genug: Lianne La Havas ist auch mehr als „nur” ein Soul-Album. Es ist auch mehr als „nur” ein Soul-Folk-Album. Es ist der Aufbruch in einen neuen Lebensabschnitt der 30-Jährigen – und allen, die daran teilhaben wollen. Bewegung und Veränderung, aber auch den Mut, Trauer zuzulassen, um sich selbst zu finden und stärker denn je zurückzukehren – eben diese Emotionen und Gefühle will Lianne La Havas mit ihrem Selftitled-Album wecken – und so viel sei verraten: Es gelingt ihr.

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