Als wäre das WM-Finale zwischen Frankreich und Kroatien (4:2) rein sportlich nicht schon spektakulär genug gewesen, sorgte auch noch eine Protestaktion für Aufsehen: Mitglieder der russischen Girlpunkband Pussy Riot stürmten in der 53. Minute den Rasen!

Mit der dreiköpfigen Band, als die Pussy Riot vor einigen Jahren bekannt wurde, hat die heutige Gruppe nicht mehr viel zu tun — viel mehr ist es mittlerweile ein loser Zusammenschluss von etwa zehn überwiegend weiblichen Mitgliedern, die nicht mehr mit Musik, sondern vor allem mit medienwirksamen Protesten gegen Unterdrückung in Russland auf sich aufmerksam machten. So wie jetzt beim WM-Finale, als vier Frauen und ein Mann auf den Rasen stürmten und für eine Unterbrechung sorgten.

Bevor sie festgenommen wurden, gelang es sogar noch einer Aktivistin, mit dem französischen Jungstar Kylian Mbappé abzuklatschen:

Über das Wann und Wie kann man bei solchen Aktionen natürlich streiten. Aber wie berechtigt es ist, sich über die Situation in Russland und das Verhalten des Staates Gedanken zu machen, zeigt ein Video, das nach der Festnahme der vier Platzstürmer entstanden ist. Ein Polizist beschimpft einen Mann und eine Frau, die sichtlich nervös und angespannt sind, und sagt unter anderem: „Manchmal bereue ich, dass wir nicht 1937 haben!”

Damit spielt der Polizist auf die Zeit des „Großen Terrors” unter dem Sowjet-Diktator Stalin an! Innerhalb gut eines Jahres wurden damals rund 1,5 Millionen Menschen in der Sowjetunion verhaftet — die Hälfte von ihnen wurde ermordet, der Rest in Gulags oder Gefängnisse gesteckt.

So haben es Pussy Riot und vor allem der russische Polizist geschafft, die so vorbildlich verlaufene WM zu ihrem Ende doch noch ein klein wenig zu entzaubern und ein Schlaglicht auf den Alltag im Land zu werfen …

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