Langsam dämmert es immer mehr Menschen, dass wir nicht so weiterleben können, wie wir es in den letzten Jahrzehnten getan haben. Die Ausbeutung der Rohstoffe der Erde hat weltweit ungeahnte Ausmaße angenommen und unseren Planeten an allen Ecken und Enden in einen bedauernswerten Zustand versetzt. Jeder einzelne ist nun gefordert, um ein allgemeines Umdenken zu bewirken. Dazu gehört vor allem auch die Frage: „Kann das noch repariert werden?“
Reparieren beschränkt sich nicht nur auf Elektrogeräte im Haushalt
Bei Haushaltsgeräten wie der Waschmaschine oder dem Wäschetrockner hat sich der Reparaturgedanke hierzulande bereits seit einiger Zeit durchgesetzt. Vor der Anschaffung eines neuen Gerätes wird hier in vielen Haushalten zumindest der Versuch einer Reparatur unternommen, um es noch eine Zeit lang im Wirtschaftskreislauf zu halten.
Vor allem die Digitalisierung spielt der Reparaturindustrie dabei in die Karten. Denn auch wenn immer wieder Gerüchte über die geplante Obsoleszenz, also ein von den Herstellern absichtlich eingebautes Ablaufdatum der Geräte aufkeimen, geben andere Entwicklungen wie beispielsweise der 3D-Druck Anlass zur Hoffnung. Dieser führt nämlich dazu, dass erforderlich Bauteile nicht erst aus Fernost bestellt, sondern bei Bedarf von den Reparatur-Unternehmen selbst ausgedruckt werden können.
Das hat auch dazu geführt, dass sich die Reparaturen mittlerweile nicht nur auf unsere Haushaltsgeräte beschränken, sondern auf so gut wie alle Produkte des täglichen Lebens ausgeweitet haben. So lassen sich beispielsweise heutzutage auch immer mehr Menschen ihre Brille reparieren, anstatt eine neue zu kaufen.
Der Brillendoc kümmert sich um die defekte Brille
Bei Anbietern wie Brillendoc ist es möglich, die beschädigte Brille einfach einzuschicken und zum Festpreis reparieren zu lassen. Dank moderner Laserschweißgeräte, mit denen die Brillengestelle punktgenau verschweißt werden können, entstehen dabei kaum sichtbare und vor allem lange haltbare Schweißnähte. Durch eine zusätzliche Teil- oder Komplettbeschichtung sieht die Brille nach der Reparatur wieder wie neu aus.
Wer seine Brille auf diese Art und Weise reparieren lassen möchte, muss dabei mit Kosten von rund 50 bis 60 Euro kalkulieren. Das ist ein Bruchteil im Vergleich zu dem, was eine neue qualitativ hochwertige Brille kosten würde. Darüber hinaus schont die Reparatur die Umwelt und sichert heimische Arbeitsplätze.
Das Smartphone ist gespickt mit wertvollen Rohstoffen
In einem handelsüblichen Handy befinden sich rund 60 unterschiedliche Rohstoffe, darunter Metalle wie Eisen, Kupfer, Aluminium, Nickel und Zink sowie weitere Stoffe wie Coltan, Indium, Tantal und Gold.
Wer den Einzelteilen ein wenig näher auf den Grund gehen möchte, landet dabei sehr schnell im Regenwald. Das bedeutet: Für unsere täglichen Telefongespräche wird ständig wertvoller Lebensraum vernichtet. Zusätzlich ist der Abbau der Rohstoffe oftmals illegal und erfolgt darüber hinaus durch Kinderhände.
Allein das Beispiel Kupfer reicht aus, um die Problematik zu verdeutlichen. Dieses wird vor allem aufgrund seiner guten Leitfähigkeit für den Bau der Smartphones benötigt. Die größten Kupfervorkommen weltweit gibt es in Chile. Für den Abbau der Erze werden von Maschinen riesige Krater in Bergwälder gegraben. Da beim Abbau giftige Chemikalien zum Einsatz kommen, die sowohl die Böden als auch die Gewässer verseuchen, ist diese Umgebung für viele Jahrzehnte für Menschen und Tiere unbewohnbar.
Deshalb ist es sinnvoll, sein Telefon etwa bei Displaybrüchen oder anderen kleinen Wehwehchen nicht sofort zu tauschen, sondern reparieren zu lassen. In Deutschland werden jährlich rund 22 Millionen Handys verkauft. Damit liegen die Zahlen aktuell zwar unter dem Rekord im Jahr 2015, in dem über 26 Millionen Stück verkauft wurden, sie sind aber immer noch deutlich zu hoch.
Beim Kauf eines neuen Telefons sollte auch genau überlegt werden, welche Marke es werden soll. Anbieter wie Shift oder Fairphone bieten Smartphones an, die zum einen wesentlich fairer und nachhaltiger produziert werden und bei denen sich zum anderen einzelne Komponenten sehr unkompliziert austauschen lassen.
Eine nachhaltigere Welt ist möglich
Grundsätzlich ist es sehr einfach, ein wenig mehr Nachhaltigkeit in unseren Alltag zu integrieren und damit den aktuellen Zustand des Planeten zumindest zu erhalten. Die Möglichkeiten reichen vom Verzicht von Plastikbechern und Trinkhalmen über den Kauf von recyclebarer und fair produzierter Kleidung bis eben zur Reparatur von Gegenständen des täglichen Lebens.
Dabei geht es nicht darum, von einem Tag auf den anderen seinen kompletten Lifestyle zu ändern. Schon Kleinigkeiten in unserem Leben können am anderen Ende der Erde große Auswirkungen haben. Deshalb ist es wichtig, unserer Verantwortung so schnell wie möglich nachzukommen.