Vegetarier müssen heute ganz besonders stark sein, denn es ist Tag des Wiener Schnitzels. Wer ihn ins Leben gerufen hat, weiß man nicht — aber fest steht, dass die Person ein großer Schnitzel-Liebhaber sein muss. Und wer tatsächlich denkt, ein Schnitzel sei typisch deutsch, liegt falsch. Das panierte Goldstück ist nämlich auf der ganzen Welt sehr beliebt und die Küchen aus verschiedenen Kulturen und Ländern haben ihre eigene Version des Schnitzels …

Das Wiener Schnitzel stammt natürlich aus Österreich. Dennoch werden Schnitzel immer wieder mit Deutschland in Verbindung gebracht. Liegt wahrscheinlich daran, dass es auf unserem Speiseplan ziemlich weit oben steht. Egal ob Kalb, Schwein oder Pute, als Rahmschnitzel oder nach „politisch korrekter” Balkan-Art (Ex-Zeigeunerschnitzel), auf dem Brötchen mit Salat und Remoulade oder einfach nur mit einem Spritzer Zitronensaft — den Schnitzel-Variationen sind kaum Grenzen gesetzt. Von innen schön saftig, von außen kross und goldbraun paniert. Kein Wunder, dass die Welt auf Schnitzel steht.

Von wegen typisch deutsch!

Alleine in Deutschland gibt es zahlreiche verschiedene Zubereitungsarten des Schnitzels: Das Frankfurter Schnitzel wird mit einer typischen grünen Kräustersauce serviert; das Münchener Schnitzel verwendet eine Panade aus Brezeln und wird vorab mit süßem Senf und Meerrettich bestrichen; das Holzsteiner-Schnitzel kommt mit Fischkanapees und Spiegelei on top; das Berliner Schnitzel verwendet saftige Kuheuter; das klassische Jägerschnitzel erhält ein Topping aus deftigen gebratenen Pilzen; und im Elsass wird das Schnitzel mit Speck, Zwiebeln und Créme Fraîche serviert. Jede Region hat so seine eigenen Version. Doch ob man es glaubt oder nicht, sogar in Namibias Hauptstadt Windhoek oder auch in Tel Aviv findet man Schnitzel-Restaurants. Eine Hommage an die Deutschen vielleicht? Immerhin feiern die Amerikaner und Japaner auch liebend gerne Oktoberfest.

Andere Länder, andere Sitten — und Schnitzel

Die panierten dünnen Fleischscheiben (das beschreibt ein Schnitzel wohl am besten) sind nicht nur bei uns Teil der Küche. In Italien ist es das Cotoletta mit seinen verschiedenen Zubereitungsarten, deren Panaden oftmals Parmesan beinhalten. Vom Namen her erinnert es eher an das mit Knochen versehene Kotelett — und genau das ist die italienische Variante auch. Unsere Nachbarn in der Schweiz haben dann mit dem Cordon Bleu eine richtig gehaltvolle Version entwickelt, die mit Schinken und Käse gefüllt ist. Unsere niederländischen Nachbarn hingegen haben neben der Standardversion dann noch eine eigene Version namens Gehaktschnitzel, bei der es sich um eine panierte Hackfleisch-Platte handelt. In Frankreich wird das L’escalope parisienne (Pariser Schnitzel) vor dem Braten lediglich in eine Eiermasse getränkt, ohne Paniermehl zu verwenden.

Schnitzel-Liebe auf allen Kontinenten

Die Amerikaner mögen uns — und unser Essen. Schließlich haben die USA seit jeher einen großen Anteil an deutschen Einwanderern, die das Land mit geprägt haben. So ist es nicht verwunderlich, dass das Pork Tenderloin Sandwich zu einem beliebten Imbiss gehört. Im Grunde nichts anderes als ein kaltes Schweineschnitzel zwischen zwei Brötchenhälften. Ein Schnitzel-Burger halt. Für das Chicken Fried Steak wird ein Hühnchenschnitzel verwendet, das entweder mit einer weißen oder braunen Bratensauce serviert wird. In Australien verwendet man für diese Art des Schnitzels auch gerne mal Rindfleisch.

In Japan und Korea heißen Schnitzel Tonkatsu bzw. Donkaseu. Dort wird ausschließlich Schweinefleisch verwendet, das mit Panko (Paniermehl) ummantelt und dann frittiert wird. In Streifen geschnitten werden sie dann mit Reis und einer speziellen süß-fruchtigen, braunen Tonkatsu- oder auch mit einer Curry-Sauce serviert. Natürlich gibt es auch Varianten mit Geflügel und Rind.

Man sieht: Schnitzel sind nicht nur exklusiv für die deutschen Teller reserviert, sondern in allen Teilen der Welt zu finden. Der einzige Unterschied liegt oftmals in ihrer Zubereitungsart sowie in der gewählten Fleischsorte und eventuelle Toppings oder Saucen. Das Prinzip eines dünnen und panierten Stück Fleisch, das das Schnitzel ausmacht, ist jedoch überall das selbe. Und was bleibt einem jetzt noch anderes übrig, als sich schnellstmöglich ein Schnitzel in die Pfanne zu hauen …

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