Es gibt kaum  ein Genre, das in der Popmusik nicht vertreten ist — von Dance-Pop, Rock-Pop, Goth-Pop oder Emo-Pop bis hin zu K‑Pop, Latin-Pop, Folk-Pop oder gar Orchestral-Pop. Aber was zum Kuckuck ist bitte „Bedroom-Pop”? So viel sei gesagt: es ist definitiv nichts Schmutziges! Im Gegenteil. Der junge britische Künstler Cavetown ist aktuell wohl der Pionier des Bedroom-Pop-Genres schlechthin und zeigt uns mit seinem neuen Album Sleepyhead, wie das so klingt — und was es überhaupt mit der Schlafzimmermusik auf sich hat…

Schaut man sich die Trackliste von Cavetowns neuem Album Sleepyhead einmal an, wird man sehr schnell feststellen, dass wir uns wohl alle gerade jetzt in dieser Zeit sehr gut mit mindestens einem der Songs identifizieren können: Pyjama Pants, Wishing Well, I Miss my Mom oder Empty Bed sind nur ein paar davon. Viele von uns verbringen aktuell womöglich mehr Zeit in unseren Schlafanzughosen als sonst. Wir versenden vermehrt wohlwollende Wünsche. Wir vermissen unsere Mütter, die wir vielleicht momentan nicht sehen können. Und der ein oder andere schläft allein in seinem Bett.

Aber abgesehen von den situativ sehr treffenden Songtiteln, fällt einem noch etwas anderes auf: alles klingt so gemütlich und positiv. Das Schlafzimmer ist definitiv ein Ort, der uns diese positiven Gefühle vermittelt. Aber im Grunde hat Bedroom-Pop mit dem Schlafzimmer an sich überhaupt nichts zu tun — auch wenn er entspannt klingt und das Einschlafen womöglich fördert. Eine Kostprobe gibt es mit Cavetown’s aktueller Single I Miss my Mom

Bedroom-Pop: Minimalistischer Sound mit Ecken und Kanten

In der Beschreibung zum Video auf seinem YouTube-Kanal schrieb Cavetown, dass der Song entstanden sei, weil er auf Tour seine Mutter ganz arg vermisste. Ein Lied, das „einem die Augen öffnet und zeigt, was wirklich wichtig ist”. Herauskommt dabei ein minimalistisches Musikstück mit sehr persönlichem Text, dessen Gesang lediglich von sanften Ukulele-Tönen begleitet wird.

Und da haben wir auch schon quasi die Definition von Bedroom-Pop: Musik, die minimalistisch und einfach klingt und mit sehr simplen Equipment aufgenommen wurde — als sei sie im Schlafzimmer entstanden. Daher zählt das Genre auch als Unterkategorie des Lo-Fi (Low Fidelity), einer (absichtlich) nicht perfekten Soundqualität. Der Gegensatz dazu ist Hi-Fi (High Fidelity), die perfekte (überarbeitete) Soundqualität. Künstler des Bedroom-Pop wollen, dass ihre Musik nicht perfekt und überarbeitet klingt, sondern naturbelassen. Dabei dürfen auch gewisse akustische Unschönheiten mal zu hören sein.

Früh übt sich

Cavetown, der eigentlich Robin Daniel Skinner heißt, wurde 1998 in englischen Cambridge als Sohn von professionellen Flötisten und Musiklehrern geboren. Bereits im Alter von acht Jahren lernte er, wie man Gitarre spielt. 2012 startete er seinen eigenen YouTube-Kanal, der bis heute insgesamt über 1 Million Abonnenten hat und dessen Videos mehr als 140 Millionen Mal geschaut wurden. Darüber hinaus begann Cavetown, seine eigenen Songs über den Online-Musikdienst Bandcamp selbst und unabhängig zu vermarkten. Seine Debüt-Single This is Home aus dem Jahr 2015 wurde bei Spotify mehr als 60 Millionen Mal gestreamt. Sleepyhead ist Cavetowns nun mehr drittes Album und sein erstes, das von einem großen Label veröffentlicht wurde.

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