Der Trump-Triumph ist wahr geworden. Donald J. Trump ist der neue Präsident der USA, der wichtigsten Wirtschaftsmacht der Erde, der Weltpolizei. Eine Katastrophe wurde von vielen Experten und Medien im Vorfeld der Wahl vorhergesagt, sollte der Populist und Milliardär die Wahl gewinnen. Und jetzt? Die Welt steht noch, doch was wird sich ändern?

Allein die ARD hat in der vergangenen Nacht 14 Stunden durchgesendet. Auf einmal interessieren sich alle für Amerika. Die Europäer glauben die Amerikaner zu verstehen. Tatsächlich würde das öffentlich-rechtliche Fernsehen niemals 14 Stunden am Stück über die Bundestagswahl berichten. Es herrscht ja Politikverdrossenheit, jedenfalls wenn es um das eigene Land geht.

Donald Trump will Amerika wieder groß machen. Und was ist mit dem Rest der Welt?

Eine Frage, die sich nun in Anbetracht des wachsenden Populismus in Europa viele stellen: Sind das nun größtenteils Wutbürger oder gar Rassisten, die Trump gewählt haben? Vermutlich nicht. Trump sei dagegen „mehr Amerika als alles andere”, wenn es nach dem Künstler Michel Abdollahi geht.

Trump, Trump, Trump! Bäh, Trump! Überall Trump! Böser Trump! Nein zu Trump! Oh Gott, Trump! Was wird aus der Welt? Wir…
Gepostet von Michel Abdollahi am Mittwoch, 9. November 2016

Doch Trump weckt bei vielen Demokraten und Liberalen Ängste. Denn eines kann man nicht übersehen: Donald Trump hat im Wahlkampf Dinge gesagt, die, sollte er sie wirklich so gemeint haben, zu ernsthaften Verwerfungen in der Welt führen könnten. War also bisher alles nur Show und der Wahlkämpfer eben noch kein Präsident? Wir werden es sehen und müssen abwarten. Dennoch möchten wir uns noch einmal vor Augen führen, welche Visionen und Ziele der 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika verfolgt. Hier sind 13 Dinge, die sich jetzt ändern könnten, sollte Trump seine Ankündigungen ernst meinen:

1

NATO könnte in Frage gestellt werden

NATO-Chef Jan Stoltenberg hat am Morgen klar gestellt: Die Vereinbarungen der NATO mit seinen Mitgliedern ist bindend und unverhandelbar. Auch wenn Trump im Vorfeld die NATO oft in Frage gestellt hat, so wird sein Staatsapparat ihn vermutlich daran hindern Alleingänge zu gehen.2

Zivilisation wird neu justiert

Zwar betonte Trump in seiner Antrittsrede, dass er ein „Präsident für alle Amerikaner” sein möchte. Doch im Wahlkampf wetterte er stets gegen Afroamerikaner, Migranten, Mexikaner und Muslime. Will heißen, dass diese Menschen kein Amerikaner sind? Das Gesellschaftsbild könnte sich verändern.3

Regelmäßiger Input für Satiriker und Kabarettisten

Eines steht fest: Langweilig wird es nicht. Zwar werden die Töne von Trump sicher leiser, denn er muss ja nicht mehr um das Präsidentenamt kämpfen. Doch seine Mentalität, die er im Wahlkampf an den Tag (und auch schon zuvor) gelegt hat, wird er sicher nicht ablegen. Einmal Trump, immer Trump. Der einzige Vorteil: Satire-Shows und Kabarettisten werden in den nächsten vier Jahren sicher häufiger die USA persiflieren, als in der Vergangenheit.4

Die Mauer kommt zurück

Ausgerechnet am Tag des Mauerfalls, am 9. November, wird jener Mann Präsident, der eine Mauer zwischen den USA und Mexiko bauen will. Höher und dicker als alles, was man bisher kannte. Und wer soll’s zahlen? Mexiko natürlich. Wie ernst diese Drohung ist, ist schwer abzusehen. Es handelt sich allerdings um ein klares Wahlversprechen.5

Afroamerikaner fürchten um ihre Jobs

Viele Afroamerikaner fühlen sich durch Trumps Worte ausgegrenzt. Sie fürchten sogar um ihre Jobs, da viele Trump-Anhänger glauben, mit Trumps Präsidentschaft eine Rechtfertigung nun für ihr Handeln haben. Es liegt nun an Trump selbst, die Wogen zu glätten und das zurücknehmen, was er populistisch und polternd im Wahlkampf in Richtung Minderheiten gesagt hat.6

Einwandern in die USA werden schwieriger

Zumindest für Muslime und Andersdenkende. Das hatte Trump wie einen roten Faden in seinen Reden betont. Nach dem Motto „America first” will er nur noch die Menschen reinlassen, die in das Weltbild von Trump passen. Wie er das praktisch realisieren will, ist noch unklar.7

Russland hat einen neuen Verbündeten

Trump ist der Liebling der russischen Medien. Auch führende russische Politiker betonten, dass sie einen Präsidenten Trump begrüßen würden. Trump selbst achtet die Politik Putins und wird sich sicher das ein oder andere von ihm abgucken. Der Vorteil: USA und Russland als Konfliktparteien könnten in den nächsten Jahren Geschichte sein. Das Bollwerk für Deutschland und die EU wird hingegen größer. Denn auch Ungarn, Österreich, die Türkei, Polen und Oppositionen aus Frankfreich, Deutschland und Niederlande freuen sich regelrecht über die Präsidentschaft des Politik-Amateurs.8

Klimaschutz wird ausgesetzt

„Klimaschutz ist eine Erfindung der Chinesen”, sagte Trump im Wahlkampf. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass er sämtliche Gelder für Klimaschutzprogramme streichen wird und auch vergangene Zusagen werden sicher auf Eis gelegt. Das heißt: Regenerative Energien werden reduziert und in Kohle wird wieder mehr investiert.9

Krankenversicherung — who cares?

Die als „Obamacare” bekannt gewordene, und eben erst ins Leben gerufene, gesetzliche Krankenversicherung wird sehr wahrscheinlich von einem Präsidenten Trump abgeschafft. Der Markt soll dagegen alles regeln und private Versicherungen steuerlich absetzbar sein.10

Die Wirtschaft dreht durch

Der Kollaps ist durch die Nachricht, das Trump der neue Präsident wird, zwar bislang ausgeblieben, doch in eine rosige Zukunft blicken Banker nicht: „Sollte Trump an seinen Plänen festhalten, den Freihandel deutlich einzuschränken, hätte dies nicht nur negative realwirtschaftliche Folgen für die USA, sondern auch für ihre Handelspartner“, sagte Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen.11

Let the Wettrüsten begin

Atomwaffen? Gute Sache. Generell sollte jeder Amerikaner eine Waffe im Haus haben, um sich so gegen Amokläufer und Terroristen selbst zu schützen. Was für ein beruhigender, innenpolitischer Plan. Die Waffenlobby wird diesen Vorschlag sicher begrüßen. Auch Japan und Südkorea sollen besser mit Waffen ausgestattet werden, um sich gegen Nordkorea zu verteidigen.12

AfD könnte weiter erstarken

Nachdem Le Pen in Frankreich, Wilders in den Niederlanden und die AfD in Deutschland den neuen US-Präsidenten bereits freudig gratuliert haben, könnte dies eine weitere Legitimation für den fortschreitenden politischen Umbruch in Europa bedeuten. Die Welt ist nun endgültig im populistischen Zeitalter angekommen. Die Bundestagswahl im Herbst 2017 wird dementsprechend spannend, nach dem Frankreich im Frühjahr gewählt hat.13

Steuergeschenke für alle?

Die Gewerbesteuer soll drastisch auf 15 Prozent sinken und auch die Einkommenssteuer soll drastisch sinken — auch für Geringverdiener. Die Steuerregelungen sollen laut Trump auf eine Postkarte passen. Wie er das finanzieren will? Diese Antwort bleibt er uns schuldig.14

One-Way-Flüge von den USA nach Kanada werden günstiger 😉

Humor ist, wenn man trotzdem lacht: Die Seite „Cheapflights” bietet günstige One-Way-Flüge aus den USA nach Kanada an.

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