Unwort 2016: Was denkt Twitter und co darüber?
Das Unwort 2016 ist „Volksverräter”. Und ja, es ist ein schlimmes Unwort. Aber muss man wirklich so etwas auch noch pushen mit einem Ranking?
Auf der Seite www.unwortdesjahres.net wird direkt das Ziel der sprachkritischen Aktion erklärt: ” ein sensiblerer Umgang mit Sprache in der öffentlichen Kommunikation”. Ein Bewusstsein für Sprache und die mediale Nutzung zu erschaffen ist in der heutigen Zeit unverzichtbar. Die Sprachwissenschaftler der Jury, ehrenamtlich und institutionell unabhängig arbeiten, setzen sich mit vielen verschiedenen, meist aber politischen Themen auseinander. Aber hilft es denn diese Wörter als Unwörter zu bezeichnen?
Ja, es ist wichtig ein Unwort 2016 zu haben!
Am besten wir zitieren die Jury: „Volksverräter ist ein Unwort im Sinne unserer Kriterien, weil es ein typisches Erbe von Diktaturen, unter anderem der Nationalsozialisten ist. Als Vorwurf gegenüber PolitikerInnen ist das Wort in einer Weise undifferenziert und diffamierend, dass ein solcher Sprachgebrauch das ernsthafte Gespräch und damit die für Demokratie notwendigen Diskussionen in der Gesellschaft abwürgt. Der Wortbestandteil Volk, wie er auch in den im letzten Jahr in die öffentliche Diskussion gebrachten Wörtern völkisch oder Umvolkung gebraucht wird, steht dabei ähnlich wie im Nationalsozialismus nicht für das Staatsvolk als Ganzes, sondern für eine ethnische Kategorie, die Teile der Bevölkerung ausschließt. Damit ist der Ausdruck zudem antidemokratisch, weil er – um eine Einsendung zu zitieren – „die Gültigkeit der Grundrechte für alle Menschen im Hoheitsgebiet der Bundesrepublik“ verneint.”
Wir wollen uns auch klar dazu positionieren und sagen, dass der Gebrauch des Wortes „Volksverräter” für die Katz ist und kompletter Mist.
Lest selbst was die anderen über das Unwort 2016 denken:
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Ein wenig spät
Mit ca. 80 Jahren Verspätung ist „Volksverräter” das #Unwort des Jahres 2016.
— Shahak Shapira (@ShahakShapira) 10. Januar 2017
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Lügenpresse!
Eil: #Volksverräter ist das #Unwort des Jahres. Mehr dazu später in der Lügenpresse.
— ZDF heute-show (@heuteshow) 10. Januar 2017
3
‘deutsch’
Dachte das #Unwort des Jahres 2016 der masochistischen weltfremden ‘Gesellschaft für deutsche Sprache’ wird „deutsch”
— Julia ❄ (@BlondJedi) 10. Januar 2017
4
Gegenhalten!5
Bleiben wir doch mal sachlich!
Ist es nicht umgekehrt, dass nämlich die Nazis das Volk verraten haben? Man sollte dieses #Unwort aus den Köpfen streichen. #Volksverraeter pic.twitter.com/ErfAxlEu3N
— Gregor Gysi (@GregorGysi) 10. Januar 2017
6
Vong Style her
#Volksverräter ist das #Unwort des Jahres 2016. Dabei war die Auswahl groß – vong Konkurrenz her!
— ZDF heute-show (@heuteshow) 10. Januar 2017
7
#racialprofiling
Ich prophezeie der Abkürzung #Nafri, bei bleibenden politischen Bedingungen, zum sog. #Unwort 2017 zu werden. #racialprofiling
— | r00chN | 🥛 (@r00chN) 1. Januar 2017
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#2016
#2016 dürfte schon #Unwort genug sein… https://t.co/dLjSOKxMnV
— Sascha Michel (@S_Michel_) 27. Dezember 2016
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Unwörter-Chroniken
#Unwort 2016: #Volksverräter.
2015: Gutmensch, 2014: Lügenpresse.
Ich nehme an, das nächste erscheint dann schon in Sütterlin.— Markus Barth (@tweetbarth) 10. Januar 2017
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