Manchmal kommt es ganz unverhofft: das Fernweh. Doch die Sache hat einen Haken, denn wann immer die Reiselust zuschlägt und man urlaubsreif ist, scheint es an der Kohle zu fehlen. Ein Problem, das viele junge Menschen kennen. Endlich Semesterferien, doch auf dem Bankkonto herrscht gähnende Leere? Oder das Praktikantengehalt gibt nicht genügend her für einen entspannten Urlaub am Strand? Gut, dass es eine Menge Low-Budget-Reiseziele gibt, bei denen gewiss für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel die richtige Wahl dabei ist!
Es ist das altbekannte Dilemma: Entweder es fehlt an der Zeit oder es fehlt am Geld, um auf Reisen zu gehen. Gerade bei Studenten oder jungen Erwachsenen, die gerade erst in den Job eingestiegen sind und noch auf ihre erste Gehaltserhöhung warten, ist oft Letzteres der Fall. Dabei steht das Reisen bei den meisten ganz oben auf der „Bucket List“. Doch wer ans andere Ende der Welt fliegen möchte, muss schon alleine für den Flug mehrere hundert Euro hinblättern. Für das Schlafen, Essen, Feiern und Entspannen vor Ort bleibt dann plötzlich nichts mehr übrig. Doch keine Sorge: Es ist noch zu früh, um den Kopf in den Sand zu stecken. Denn es gibt mittlerweile ein riesiges Angebot an Low-Budget-Reisen für genau diese Zielgruppe: jung, reisebegeistert, pleite.
Warum „Low-Budget“ eine Frage der Definition ist
Low-Budget scheint mittlerweile beinahe zu einem neuen Lebensmotto geworden zu sein. Immer mehr junge Menschen reisen nicht nur „low-budget“, sie essen, wohnen oder feiern auch zum kleinen Budget. Oftmals handelt es sich dabei gar nicht einmal unbedingt um einen Zwang, sondern um die freie Wahl. Minimalismus ist schließlich eine populäre Lebenseinstellung in der Generation Y und dass er das Bankkonto schont, ist dabei eher ein positiver Nebeneffekt. Egal also, ob es nun am bewussten Verzicht auf Luxus liegt oder an der gähnende Leere auf dem Bankkonto: Das Low-Budget-Reisen liegt ebenfalls voll im Trend und bringt ganz neue Möglichkeiten mit sich, die Welt zum kleinen Preis zu erkunden. Für die einen bedeutet Low-Budget dabei eine Weltreise für „nur“ 5.000 Euro. Für die anderen einen einwöchigen Urlaub für „nur“ 300 Euro. Und für wieder andere einen Wochenendtrip für „nur“ 70 Euro. Schlussendlich bleibt es also eine Frage der Definition, wie wenig „Low-Budget“ wirklich ist. Eines haben aber all diese Reisepläne gemeinsam, und zwar folgen sie der Devise: „Sparen, so viel und wann immer es möglich ist“.
Tipps, um das Budget auch wirklich „low“ zu halten
Dementsprechend gibt es einige Tipps und Tricks, die alle Weltenbummler beim Low-Budget-Reisen beachten sollten – egal, ob es nach Neuseeland, Frankreich oder vor die eigene Haustüre geht. Das A und O, um zum kleinen Preis zu reisen, ist nämlich die richtige Vorbereitung. Wer früh plant und folgende Grundregeln beachtet, kann beinahe überall mit kleinem Budget auskommen:
- Die Reisezeit macht einen großen Unterschied, wenn es um Geldfragen geht. Vielleicht sind es in Thailand zur Nebensaison eben nur 25 anstatt 35 Grad – dafür kosten die Flüge aber plötzlich nur noch die Hälfte. Im Oktober lässt es sich in Griechenland nicht mehr ganz so gut im Meer baden, dafür gibt es aber unschlagbare Sonderangebote kurz vor Saisonende und ein unvergessliches Sightseeing quasi kostenlos dazu. Wer bewusst außerhalb der Saison reist, reist damit deutlich günstiger. Zudem bleibst du verschont von Touristenmassen, nervigen Strandverkäufern oder ausgebuchten Attraktionen.
- Die An- und Rückreise stellen häufig den größten Kostenfaktor dar. Es gilt daher gut abzuwägen, ob nun der Flug oder die Autofahrt günstiger sind. Ein Roadtrip ist dabei übrigens, entgegen der landläufigen Meinung, oftmals nicht die billigste Variante. Stattdessen gibt es vor allem zur Nebensaison unschlagbar günstige Flugangebote. Eine kurze Internetrecherche hilft beim Preisvergleich und führt gewiss zum einen oder anderen Schnäppchen – sei es der Flug nach Australien oder nur bis nach Paris.
- Der zweite große Kostenblock ist die Übernachtung. Im eigenen Auto zu schlafen klingt zwar nach Freiheit, ist aber weder komfortabel noch überall erlaubt. Sinnvoller ist auch hier die Suche nach Alternativen wie einem Zeltplatz, günstigen AirBnB oder Hostel. Hier gibt es nicht nur „Luxus“ wie Toiletten, Duschen oder ein inklusives Frühstück, sondern zugleich nette Kontakte zu Reisenden aus aller Welt und somit vielleicht die eine oder andere neue Freundschaft „for free“. Sich anschließend gegenseitig in seiner Heimat zu besuchen, ist übrigens die günstigste Variante, um im Ausland einen Platz zum Nächtigen zu finden.
- Was die Verpflegung betrifft, lassen es sich viele Menschen im Urlaub so richtig gutgehen. Dabei ist es durchaus möglich, hier ebenso günstig zu essen wie zu Hause auch. Wer es also „richtig“ angeht, sich selbst verpflegt und lieber mal kocht, anstatt ins Restaurant zu sitzen, gibt auf Reisen kein zusätzliches Geld für Essen und Trinken aus.
So viel zum allgemeinen Guide für jede Low-Budget-Reise. Wie teuer der Trip am Ende wirklich wird, hängt aber auch zu großen Teilen von der Destination ab. Welche Reiseziele ermöglichen also ein großes Abenteuer zum kleinen Preis?
Die Top 10 besten Reiseziele für kleine Geldbeutel
1. Kambodscha: Wer von einer Fernreise träumt, aber nur ein begrenztes Budget hat, sollte einmal über Kambodscha nachdenken. Nur unweit entfernt von Thailand, dafür aber deutlich weniger überlaufen und noch günstiger, bietet Kambodscha Traumstrände sowie Kultur vom Allerfeinsten. Am besten gelingt die Low-Budget-Reise, wenn auch noch der Wechselkurs günstig steht.
2. Toskana: Soll es hingegen nicht ganz so weit entfernt sein, liegt die Toskana quasi vor der deutschen Haustüre. Hier lässt sich „La Bella Vita“ zum kleinen Preis genießen. Einfach ab ins Auto und schon kann die Reise losgehen. Die Wanderungen durch die Berge von Gaiole eröffnen so manche ungeahnte Sehenswürdigkeit und sind auch noch vollkommen kostenlos – ebenso wie das Abhängen an den Stränden der Toskana.
3. Nord- und Ostsee: Italienisch ist nicht so dein Ding? Der Urlaub im eigenen Land liegt gerade ohnehin voll im Trend, also ab an die Nord- oder Ostsee!
4. London: Die Flüge nach London sind oftmals unschlagbar günstig. Zwar ist die Stadt nicht unbedingt billig, doch wer rechtzeitig nach Sonderangeboten sucht, kann das eine oder andere Schnäppchen ergattern. Einen Besuch ist „the City“ allemal wert.
5. Budapest: Die ungarische Hauptstadt ist nicht unbedingt ein klassisches Touristenziel, genau deshalb aber einen Besuch wert – und extrem günstig. Wo das Bier im Schnitt 1,75 Euro kostet, kann der Urlaub eigentlich nur gelingen, oder?!
6. Nicaragua: Günstige Preise gibt es auch in Nicaragua. Wer den Flug finanziell stemmen kann, muss hier vor Ort nicht mehr viel hinblättern. Nicaragua ist das neue Costa Rica, heißt es. Reich an Sehenswürdigkeiten und wunderschönen Stränden ist es allemal. Die Übernachtung in einem Hostel gibt es derweil bereits ab vier Euro pro Nacht. Ein Must-see für alle Surfer und Abenteurer da draußen.
7. Detroit: Das Land der tausend Möglichkeiten ist leider auch eines der teuersten Reiseziele. Wer sich die USA dennoch nicht entgehen lassen möchte, findet in Detroit echten US-Lifestyle zum kleinen Preis. Die Autostadt bietet ein Theaterviertel, welches dem Broadway in nichts nachsteht, und ein Nachtleben, das garantiert für unvergessliche Partys sorgt.
8. Marokko: Vielleicht nicht tausend, aber einige günstige Nächte lassen sich in Marokko auch zum kleinen Budget verbringen. Sei es mit dem Backpack oder in einem der günstigen Hotels: Marokko ist ein ganz besonderes Abenteuer zwischen orientalischen Märkten, einzigartiger Architektur und türkisblauem Meer.
9. Prag: Viele legendäre Partynächte haben in Prag stattgefunden. Die tschechische Stadt dürfte eines der beliebtesten Low-Budget-Reiseziele für einen Wochenendtrip sein und was in Prag passiert, bleibt bekanntlich in Prag. Wer nicht nur die Korken knallen lassen möchte, findet zudem allerhand Kultur und Geschichte, beispielsweise die Prager Burg oder das Franz Kafka Museum.
10. Berlin: Zuletzt wäre da noch der absolute Klassiker, wenn es um Städtetrips zum kleinen Budget geht. Einfach in den Fernbus steigen, ein Hostel mieten und sich in den Straßenbuden Köstlichkeiten zu minimalen Preisen gönnen. In Berlin wird es niemals langweilig und – wenn du es richtig anstellst – in der Regel auch nicht allzu teuer.
Mit ein bisschen Kreativität sowie der richtigen Planung kann das Fernweh also auch trotz gähnender Leere im Portemonnaie oder minimalistischem Lifestyle gestillt werden. Worauf wartest du noch?!