Der Boom auf dem Immobilienmarkt sorgt besonders in Ballungsgebieten weiterhin für großen Andrang, sodass zu Besichtigungsterminen für manche Objekte mehrere Hundert Interessenten erwartet werden. Mit der virtuellen Tour ist jetzt online eine neue Art, Häuser zu besichtigen, verfügbar. Wie eine virtuelle Hausbesichtigung abläuft und welche Vorteile die Technologie bietet, verrät dieser Artikel.

Wie funktioniert eine virtuelle Hausbesichtigung?

Bei einer virtuellen Hausbesichtigung können sich Interessent:innen alle Räume einer Immobilie ganz einfach im Internet anschauen. Die 3D-Touren beinhalten Fotos von jedem Raum und in vielen Fällen die Möglichkeit, sich zu 360 Grad im Zimmer umzuschauen. Wenn die Besichtigungen richtig erstellt wurden, lassen sich Winkel, Zoom-Grad und andere Parameter frei einstellen. Mit einer Besichtigung vor Ort können die Touren zwar nicht mithalten, aber es bietet sich ein deutlich umfangreicherer Eindruck von der Immobilie im Vergleich zu Bildern oder Videos.

Wer kann eine virtuelle Tour erstellen?

Für eine virtuelle Tour kannst du dich entweder an eine:n Makler:in wenden oder die Arbeit selbst übernehmen. Für das eigene Erstellen einer Hausbesichtigung stehen dir verschiedene mobile Apps oder professionelle Software zur Verfügung. Übernimmst du die 360°-Tour selbst, musst du allerdings einen großen Zeitfaktor einplanen, bis du dich in die Software eingearbeitet und alle Räume des Hauses in der Tour untergebracht hast.

Deshalb gibt es professionelle Anbieter, die das Erstellen der 3D-Tour deiner Immobilie übernehmen. Dadurch entfällt der Zeitaufwand und die Besichtigungen machen einen besseren Eindruck. Allerdings musst du mit höheren Kosten rechnen, wenn du eine:n Expert:in mit der Erstellung der Besichtigung beauftragst. Ähnlich wie beim Immobilienverkauf über einen Makler ermöglicht das Beauftragen eines Experten oder einer Expertin jedoch zahlreiche Vorteile und die Immobilie kann zu einem höheren Preis oder zu einem früheren Zeitpunkt veräußert werden.

Wie teuer ist die Erstellung einer virtuellen Hausbesichtigung?

Am günstigsten ist die Erstellung einer Tour mithilfe deines Smartphones und einer App. Von kostenlosen Programmen bis hin zu monatlichen Abonnements mit Preisen von 10 bis 50 Euro gibt es zahlreiche Anbieter auf dem Markt. Welche Anwendung für dich infrage kommt, hängt von deinen Anforderungen sowie deinem Budget ab.

Deutlich teurer wird es, wenn ein Fotograf mit Spezialisierung auf den virtuellen Rundgang beauftragt wird. Dort muss ein hoher dreistelliger oder niedriger vierstelliger Betrag eingeplant werden, je nachdem wie groß der Aufwand für das Filmen von Haus oder Wohnung ausfällt. Im Gegenzug erhältst du allerdings eine Tour von höherer Qualität, die deutlich mehr Interesse bei möglichen Käufer:innen oder Mieter:innen erzeugt. Gerade bei teureren Immobilien oder Objekten, die länger auf dem Markt sind, kann sich eine professionelle virtuelle Besichtigung schnell lohnen.

Was sind die Vorteile eines Rundgangs via Internet?

Für Mieter:innen/Käufer:innen

Vorteile für Miet- und Kaufinteressent:innen bietet der virtuelle Rundgang vor allem durch hohe Zeit- und Kostenersparnisse. So würde bei einem geplanten Umzug die Besichtigung in einer anderen Stadt lange Fahrtzeiten und hohe Kosten bedeuten. Besonders bei mehreren Besichtigungen werden weit entfernte Ortstermine schnell teuer. Durch die virtuelle Besichtigung kannst du deine Liste von interessanten Häusern hingegen einschränken und dich auf wenige Favoriten fokussieren. Anschauen kannst du die Immobilien durch die 3-D-Tour ganz einfach im Internet und deine Zeit frei einplanen.

Für Vermieter/Verkäufer

Vorteilhaft ist die Erstellung einer virtuellen Besichtigung ebenfalls für Verkäufer und Vermieter, die durch das Alleinstellungsmerkmal deutlich mehr Interesse am Objekt wecken können. Auch für höhere Aufmerksamkeit in sozialen Medien sind die 360°-Touren hervorragend geeignet und locken neue Interessenten an. Auf Instagram heben sich die Besichtigungen von den üblichen austauschbaren Posts ab und werden gerne angeklickt.

Zudem spart der Verkäufer Zeit, denn anstatt jeden Interessenten durch das Haus zu führen, muss die virtuelle Tour nur einmal erstellt werden. Gibt es doch ernsthafte Anfragen, kann man die Besichtigungen der Immobilie vor Ort auf wenige Interessenten beschränken. Zudem kann die virtuelle Besichtigung das Einzugsgebiet von Interessenten erweitern, da keine langen Fahrtzeiten erforderlich sind.

Was sind die Nachteile einer virtuellen Besichtigung?

Für Mieter:innen/Käufer:innen

Der größte Nachteil einer virtuellen Besichtigung ist der virtuelle Aspekt, sodass du die Immobilie nicht vor Ort anschauen kannst. Deshalb bist du vollkommen auf den Leiter der Tour angewiesen, dir alle Aspekte des Hauses zu zeigen. Gibt es Probleme oder Sanierungsbedarf, lässt sich mit ausgesuchten Winkeln und schnellen Kameraschwenks womöglich einiges kaschieren.

Für Vermieter/Verkäufer

Für Vermieter und Verkäufer ist es vor allem schwierig, die Kompatibilität der 360°-Tour mit allen Endgeräten zu gewährleisten. So muss die virtuelle Besichtigung nicht nur auf dem Laptop, sondern auch am Handy oder am Tablet abrufbar sein. Für Aufrufe unterwegs ist auf die Dateigröße zu achten, damit der Zugriff über das mobile Internet ebenfalls möglich ist. Gerade wenn die virtuelle Tour selbst erstellt wird, ist es schwierig, diese Faktoren zu berücksichtigen.

Sollte ich ein Haus nach einer virtuellen Hausbesichtigung ohne Besuch vor Ort kaufen?

Trotz steigender Kreditzinsen und hoher Inflation bleibt die Nachfrage am Immobilienmarkt fast ungebremst. Gerade bei der Suche nach einem Haus in Ballungsgebieten kämpft man immer noch mit zahlreichen anderen Interessenten um den Zuschlag. Deshalb kommt es vor, dass Häuser ohne vorherige Besichtigung gekauft werden. Bei Zwangsversteigerungen ist es bereits länger der Fall, dass einige Objekte ungesehen ersteigert werden, weil die aktuellen Bewohner eine Besichtigung verweigern.

Für den Kauf eines Hauses, der eine Summe im sechs- bis siebenstelligen Bereich erfordert, ist ein „blinder“ Erwerb ohne Besuch vor Ort auf keinen Fall zu empfehlen. Es gibt keine Garantie, dass vom Verkäufer in der virtuellen Hausbesichtigung die Immobilie vollständig mit allen Problemen und potenziellen Mängeln gezeigt wurde. Steht dann im Kaufvertrag „Gekauft wie gesehen“, wird es selbst bei größeren Mängeln schwierig, den Verkäufer zur Nacherfüllung bzw. Rückabwicklung des Erwerbs zu bringen. Eine virtuelle Hausbesichtigung ersetzt auf keinen Fall den Besuch vor Ort und sollte nicht für den „blinden“ Kauf einer Immobilie genutzt werden.

Virtual Home Staging als weiteres Alleinstellungsmerkmal

Einen weiteren interessanten Ansatz für den Einsatz moderner Technologien bietet neben einem virtuellen Rundgang auch das „Virtual Home Staging“. Statt dem klassischen Home Staging, bei dem Räume und Möbel vor Ort optimal ausgerichtet werden, wird am Computer eine Vorschau des perfekten Hauses erstellt. Durch moderne Software gibt es dafür kaum Grenzen und es können Layouts geschaffen werden, die für einen echten Wow-Effekt bei Interessenten sorgen. Der Aufwand für das klassische Home Staging fällt weg und du kannst weiterhin ohne Änderungen in der Immobilie wohnen. Je nach Software lassen sich unterschiedliche Farben und Designs einsetzen, sodass Käufer:innen sich leicht ihre Traumimmobilie vorstellen können.

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