Ob groß, arm, reich, Senior oder Baby — es gibt Dinge, von denen bleibt niemand verschont. Dazu gehört auch, bei längerem Kontakt mit Wasser schrumpelige Hände zu bekommen. Aber was steckt hinter dem Phänomen der sogenannten „Waschfrauenhände”?
Gelegenheiten, bei denen einen dieses Phänomen ereilt, gibt es zur Genüge: schwimmen, baden, duschen, abwaschen — selbst schwitzen etwa in Handschuhen kann reichen, um die Haut Falten schlagen zu lassen. 30 Minuten braucht es etwa, bis es losgeht. Der naheliegende Erklärungsansatz: Die Haut nimmt Wasser auf, dehnt sich aus und durch die vergrößerte Oberfläche auf gleichbleibender Grundfläche türmt die Epidermis auf und lässt sie faltig werden.
Allerdings trägt der Körper auch aktiv zum Schrumpeln bei, wenn er längere Zeit Wasser ausgesetzt ist — das zeigt sich unter anderem daran, dass beispielsweise Nervenverletzungen oder ‑Erkrankungen dazu führen können, dass der Effekt ausbleibt. Da der Körper im Wasser auch Wasser aufnehmen will (und muss), gehen Forscher davon aus, dass das Schrumpeln eine gezielte Vergrößerung der Hautoberfläche ist, um mehr Feuchtigkeit absorbieren zu können.
Bei Wasser schrumpelige Hände — eine Idee der Evolution?
Dass mehr als ein reines Vollsaugen der Haut dahintersteckt, zeigt auch der bemerkenswerte Fakt, dass keineswegs der ganze Körper von der Verwandlung betroffen ist: Nur Füße und Hände sind betroffen. Deshalb gibt es die Theorie, dass diese Umstellung des Körpers in der Evolution den Sinn hatte, tiefe Rillen in der Haut zu erzeugen, die Feuchtigkeit ablaufen lassen und so auch bei Nässe sicheren Griff und Tritt zu gewährleisten — quasi wie das Profil eines Reifens.
Diese durchaus interessante These konnte bislang allerdings nicht wissenschaftlich belegt werden. Ganz generell ist das altbekannte und nebensächliche Phänomen der schrumpeligen Hände und Füße bei längerem Kontakt mit Wasser ein in einigen Details unerforschtes und liegt nach wie vor im Fokus der Wissenschaft.