Heute ist Welthurentag. Tadaaa!

Auch kontroverse Themen sollten einen Tag haben, an dem man Bewusstsein für dieses Thema schafft. Das bekannteste Rotlicht-Milieu in Deutschland ist die Reeperbahn in St.Pauli. Dort trifft Hure auf Heiopei. Bevor jetzt aber alle meckern und denken der Begriff „Hure” sei doch nicht political correct: Die Initiatoren haben sich 1975 für den Begriff ‘Hure’ entschieden, da der Begriff ‘Prostitution’ sehr stark negativ konnotiert ist und mit Zwangsarbeit in Verbindung gebracht wird. Es gibt schließlich auch Sexarbeiterinnen, die ihren Beruf gerne ausüben und Spaß dabei empfinden. Dieser internationale Gedenktag soll an die Diskriminierung und Ausbeutung des Berufes erinnern.

ATM - Reeperbahn style

Wir haben uns überlegt, euch die wichtigsten Menschen der sündigsten Meile Europas vorzustellen.

Schon Hans Albers sang:

„Auf der Reeperbahn nachts um halb eins,
ob du’n Mädel hast oder hast kein’s,
amüsierst du dich,
denn das findet sich
auf der Reeperbahn nachts um halb eins.”

Paradise (Point) Of Sex

1

Domenica

Wenn einer die Begrifflichkeit „Die Heilige und die Hure” geprägt hat, dann Domenica. Sie war und ist immer noch die bekanntestes Hure und Domina Deutschlands, die in ihren letzten Lebensjahren noch zusätzlich als Sozialarbeiterin junge, drogensüchtige Mädchen betreute. Sie trat 1992 im NDR mit ihrem Song „Alle meine Freier” auf.

2

Viktor Hacker

Hauptberuflich ist Viktor Sprecher, Schauspieler und Entertainer. In der Nacht trifft man ihn jedoch an den beliebtesten Orten der Reeperbahn, aber draußen nicht drinnen. Man nennt ihn Türsteher. Der Wächter der Club-Homogenität. Der Sicherheitsbeauftragte des einfachen Touristen. Der Liebling aller verwirrten Stammgäste. Seine Auftritte auf den Kabarett-Bühnen sind hochgradig unterhaltsam! In diesem Interview verrät er, warum er ein Mal Udo Lindenberg nicht reingelassen hat:

3

Susi von Susi’s Showbar

Susi Ritsch ist einer der bekanntesten und auch süßesten Geschäftsfrauen auf dem Kiez. Sie und ihr Mann ‘Heinzi’ sind schon seit unglaublichen 30 Jahren verheiratet. Diese besondere und respektvolle Verbindung spürt man auch in ihrem Geschäft: Alles ist gepflegt, die Mitarbeiter sind gut drauf und die Stimmung ist entspannt und angenehm. Beide nennen ihr Etablissement ungern „Tabledance”. Viel eher bevorzugen sie den Begriff „Cabaret — Einem Ort der Träume und sündigen Vorstellungen”

4

Olivia Jones

Zwischen den ganzen Trümmer-Transen und Karnevalisten findet man die eine oder andere professionelle Drag Queen. Die berühmteste in Deutschland ist ganz klar Olivia Jones. Das Multi-Talent besitzt mehrere Bars (mit Spaß á la Tabledance) auf dem Kiez und vertreibt sogar ihren eigenen Prosecco. Man sieht sie regelmäßig auf dem Kiez, wenn sie mal wieder die eine oder andere Reeperbahn-Führung anbietet oder eben im TV, wenn man wieder eine schlagfertige Moderatorin braucht. Hier eine kleine Kostprobe:

5

Corny Littmann

Corny, ach, Corny! Zählen wir mal kurz auf, was er alles kann und macht:

  • Ehemaliger Vereinspräsident von FC ST.Pauli
  • Schauspieler
  • Regisseur
  • LGBT-Aktivist
  • Investor
  • Betreiber (gefühlt gehört ihm der halbe Kiez)
  • Schlager-Fan
  • Zigarren-Raucher

Es muss sich ja auch einer um das Kulturangebot auf der Reeperbahn kümmern. Ohne Corny keine Touris!

6

Kalle Schwensen

Was macht Kalle eigentlich so? Vermögensverwalter, Boxer, SM-Club-Betreiber, Kiezgröße, Musikmanager (Tic Tac Toe), Darsteller… Vielleicht ist er auch sogar Pilot (hat man ihn jemals ohne seine Brille gesehen)?

7

Crazy Horst

Die gemütlichste und vielleicht auch die kleinste Piano-Bar Deutschlands findet man in der Hein-Hoyer-Straße. Crazy Horst, benannt nach dem Besitzer Horst Schleich und dem Pariser Kabarett Crazy Horse, wird 1974 von diesem liebevollen Wirt mit rauchiger Stimme betrieben. Hier ging Domenica ein und aus, klar, sie wohnte auch sieben Jahre über der Bar. Horst hat immer ein offenes Ohr und ist bekannt dafür, dass er schon vor 30 Jahren Streit zwischen den Luden schlichtete. Seine Weisheit findet man auch in diesem Interview oder im Buch ‘Wahre Worte weiser Wirte’

8

Stefan Hentschel

Seine Karriere als Zuhälter begann ganz romantisch: Anfang der 70er Jahre verliebte er sich in eine Prostituierte Reni. Ihr damaliger Zuhälter wollte 60 000 D‑Mark für die ‘Ablöse’. Hentschel drohte. Reni zog zu ihm. Das Sex-Geschäft florierte in St.Pauli in den 80ern. Bis zu 27 Frauen mussten in seiner Hochphase für ihn anschaffen. Das Leben eines Luden wurde nach brutalen Gewalt-Anschlägen (Bombenanschlag, Messerstechereien, etc.) Stefan Hentschel zu viel, somit wurde er Chef einer Reinigungsfirma. Sein Leben nahm jedoch ein tragisches Ende: 2006 nahm er sich das Leben.

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