Protest gegen Kollegah und Farid Bang: Echo-Gewinner geben ihren Preis zurück
Eigentlich waren sie stolz auf die Trophäe, die ihnen im vergangenen Oktober in der Kategorie „Nachwuchskünslter des Jahres” überreicht wurde. Doch nach der hitzigen Debatte um die Nominierung von Kollegah und Farid Bang und der finalen Auszeichnung der beiden Skandal-Rapper mit dem Echo ist dieser Preis für die vier Klassik-Musiker des Notos Quartetts jedoch „nichts mehr als ein Symbol der Schande”. Die bittere Konsequenz: Die Echo-Gewinner geben ihren Preis zurück!
Die Botschaft der vier Klassik-Musiker aus Berlin ist mehr als deutlich: Sie protestieren gegen die diesjährige Prämierung der Rapper Kollegah und Farid Bang, die in der Sparte „Rap/Urban National“ ausgezeichnet wurden. Via Facebook verleihen sie ihrem Entsetzen Ausdruck und kündigen die für sie einzige Konsequenz an: „Die Tatsache, dass nun eben dieser Preis offenen Rassismus toleriert, ihm gar eine Plattform bietet und ihn auszeichnet, ist für uns nicht tragbar. Über die Entscheidung der Verantwortlichen, antisemitisches und menschenverachtendes Gedankengut sowie die Verhöhnung von Opfern des Holocaust mit einem Preis zu würdigen, sind wir zutiefst erschüttert.”
Klar distanzieren: Echo-Gewinner geben ihren Preis zurück!
Als „beschämend”, eine „Schande” oder als „Skandal” wurde die Auszeichnung von Kollegah und Farid Bang mit dem Echo in den letzten Tagen mehrfach beschrieben. Doch die vier Musiker von Notos Quartett sind die ersten Künstler, die mit einer Rückgabe ihrer Trophäe reagiert haben. Bis vor kurzem sei der Echo in ihren Augen „der renommierteste und größte Musikpreis Deutschlands gewesen”, schreibt die Gruppe, die nun aber keine andere Möglichkeit mehr sieht, als sich entschieden von der Veranstaltung zu distanzieren.
Embed from Getty ImagesAm Sonntag kündigte der Veranstalter der Echo-Preisverleihung an, das Konzept um die Preisverleihung erneuern zu wollen. „Als Konsequenz wird der Preis auf Entscheidung des Vorstandes vom heutigen Tag nun überarbeitet werden”, erklärte Florian Drücke, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI). Was diese Veränderungen bedeuten und mit sich bringen sollen, bleibt abzuwarten. Die Musiker von Notos Quartett hingegen wollten nicht abwarten, sondern ein klares Zeichen setzen, was ihnen gelungen ist! Und wer weiß: Vielleicht haben sie mit ihrer Protest-Aktion den Auftakt für ein klares Statement gesetzt …