Dass Homosexualität schon damals als Krankheit diagnostiziert wurde, ist nichts Neues. Heilmethoden werden viele vorgeschlagen und praktiziert, aber ein Grund für das unnatürliche Leiden konnte nie wirklich gefunden werden. Doch eine kuwaitische Ärztin hat nun DIE Entdeckung gemacht und tatsächlich ein Heilmittel erfunden. Aber sie ist nicht die einzige, die weiß, wie man mit dem „Leiden“ umgeht …

Es ist die Sternstunde der medizinischen Forschung unserer Zeit: Die kuwaitische Ärztin Dr. Mariam Al-Sohel hat nicht nur den Grund für die gefürchtete Volkskrankheit Homosexualität gefunden, sondern auch noch ein Mittel dagegen. Der Ursprung des Bösen, der seit Jahrtausenden den Männern die Liebeslust auf andere Männer beschert, ist der „Sperma fressende Analwurm“. Ja, genau der! Und wir wollen hier nicht metaphorisch werden, ihr Lieben. Das ist ernste Forschung und es steht immerhin alles im Koran. Da braucht man ja gar nicht mehr zu überlegen oder gar zu zweifeln.

Frau Dr. Al-Sohels Heilmittel? Ein selbstentwickeltes therapeutisches Zäpfchen (ist ja schließlich auch für Homo-Patienten), das den bösen Spermafresserwurm tötet und somit auch das Verlangen nach gleichgeschlechtlicher Liebe im Keim erstickt. Bäm! Da ist man doch einfach nur baff und sprachlos, oder? Allah sei Dank, Frau Dr. Al-Sohel, für Ihre bahnbrechende Intelligenz. Sie haben sehr viel für die weltweite LGBGT-Community getan … Wir haben selten so herrlich gelacht!

Kirche therapiert Homosexualität einfach weg!

„Ruft den Exorzisten, der Junge ist schwul!“ Spaß beiseite, aber dieser Satz ist gar nicht so abwegig. Erst gestern habe ich einen TV-Beitrag über die sogenannte Konversionstherapie gesehen. Dabei handelt es sich um eine psychotherapeutische Methode, die von christlichen Therapeuten praktiziert wird. Dabei soll die krankhafte Homosexualität einfach „ausgetrieben“ werden. Kurz gesagt: Die Schwulen sollen mit Psychospielchen umgepolt werden — keine Kontakte zu Homosexuellen mehr, konsequente Unterdrückung der eigenen Identität sowie das Eindreschen der Tatsache, dass sie krank und sündig seien.

Das hat nicht nur massive psychische Konsequenzen, bis hin zum Suizid, sondern ist auch noch Identitätsraub. „Wir erwarten Respekt gegenüber Menschen, die den Wunsch haben, heterosexuell zu leben“, heißt es von einem Vertreter. Soso. Und Menschen, die den Wunsch haben, homosexuell zu leben? Die werden einfach mal so als krank dargestellt und exorziert. Sowas kann man doch überhaupt nicht ernst nehmen.

Warum und wofür überhaupt solche lächerlichen Therapien? Natürlich hat mal wieder die Kirche ihre Hand im Spiel – egal ob evangelisch oder katholisch. Besser wären deren Hände an Besenstielen aufgehoben, um vor ihren eigenen Haustüren zu kehren. Denn, wenn man sich all die medienbekannten Missbrauchsfälle an Jungs innerhalb der Kirche (ganz abgesehen von der Anzahl der „ungeouteten“ Geistlichen) anschaut, sollten sich die Institution und ihre Vertreter besser äußerst bedeckt halten. Stört es die Kirche denn, dass sie von Homosexuellen Kirchensteuer gezahlt bekommt? Nein! Darauf sollten sie dann doch besser auch freiwillig verzichten. Die Konversionstherapie wäre für ethnisch-soziale Fehlbildungen und geistige Inkompetenzen hinter den Sakristeitüren weitaus besser geeignet. Immerhin haben nun auch unsere Politiker diese Idiotie erkannt. So plädieren sowohl Gesundheitsminister Jens Spahn als auch die Grünen für ein Verbot der Therapie. Homosexualität ist keine Krankheit und bedarf keinerlei Therapie. Gut erkannt!

Heilung von Homosexualität: In Brunei wird nicht lang gefackelt

Naja, schlimmer geht es wahrscheinlich nur noch in Brunei. Dort wurde auf Homosexualität kürzlich die Todesstrafe verhängt: Steinigung. Da fackelt Sultan Hassanal (der Name allein sagt ja bereits alles) Bolkiah nicht lange. Jetzt soll dieses Gesetz wiederum doch nicht umgesetzt werden. Vielleicht, weil George Clooney und andere Stars zum Boykott aufgerufen haben? Entscheiden kann sich der Gute wohl nicht. Umso besser aber, dass Frau Dr. Al-Sohel dem Sultan nun zuvorgekommen ist und das prophetische Heilmittel in die Welt gebracht hat. Da kann sich Brunei einige Steine sparen und für die Homos ist es auch besser – die werden ja schließlich entwurmt und geheilt. Zwei Fliegen mit einer Klappe. So macht man die Welt halt gemeinsam besser!

Am Ende dieses ironisch-sarkastischen (wie soll man auch anders damit umgehen?) Beitrags zu einem der wohl lächerlichsten Themen unserer Zeit, kann ich nur sagen: Ich bin froh, dass ich in einer Gesellschaft lebe, in der die meisten Menschen Intellekt und Sozialkompetenz sowie Weltoffenheit besitzen. Alles andere kann ich weder respektieren noch ernst nehmen. Erschreckend finde ich es dennoch, wie viel unnötige Dummheit immer noch in unserem modernen Zeitalter, zu dem eine moderne Denkweise gehört, herrscht. Und wie viel Hass immer noch der LGBT-Community zugesprochen wird. Vielleicht auch deshalb, weil die Medien ihnen immer wieder eine Plattform bieten? Es sind aber immer wieder dieselben Gruppen von Menschen bzw. Religionen, die an dieser mittelalterlichen Ansicht festhalten. Aber gut. Jeder hat schließlich das Recht darauf, eine Randgruppe zu sein – aber die Cleveren darunter kommen immer in der Mitte.

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