Zum 20. Todestag: Wo warst du, als Lady Diana gestorben ist?
Heute ist der 31. August! Vor genau 20 Jahren starb Lady Diana, Lady Di, die Königin der Herzen oder wie auch immer du sie nennen magst. Zugegeben, die meisten von uns waren noch ein Kind, als das passierte und vielleicht wusste damals auch nicht jeder gleich, was es damit auf sich hat, dass die ganze Welt um eine Frau trauert, die man insbesondere von den Titeln diverser Klatschzeitungen kannte. Aber dennoch: Der Tod Lady Dianas hat die Welt erschüttert und war das Ende ihres viel zu kurzen und leider auch tragischem Lebens.
Bereits in den letzten Tagen wurde viel zum Todestag von Lady Di berichtet, der sich heute zum 20. mal jährt. Von Bilderstrecken der trauernden Kinder Wiliam und Harry, die einst bei der Beerdigung dem Sarg ihrer Mutter folgen mussten bis hin zu den verrücktesten Verschwörungstheorien zum Tod von Diana Spencer – das Thema scheint allgegenwärtig.
Den Anfang mache dann wohl mal ich, Josefine:
Von Tearin up my Heart und Candle in the Wind
Ich erinnere mich ziemlich gut an das Wochenende, an dem Lady Di starb. Denn eigentlich sollte es für mein damals 13-jähriges Ich ein ganz besonderes Wochenende werden. Meine beste Freundin und ich durften nämlich tatsächlich an dem Samstag zum Konzert der Backstreet-Boys in der nahe liegenden Großstadt gehen und damit nicht genug: Für den Sonntag war nämlich direkt das nächste Konzert geplant, denn allen Ernstes gab es ein Mini-Konzert von *NSYNC in der Kleinsadt, in der ich aufwuchs. Es dürfte also klar sein, wie sehnlichst ich diesem Wochenende entgegenfieberte. Das BSB-Konzert war wie erwartet der Knaller und nach einer kurzen Nacht saß ich am Sonntagmorgen auch schon früh vor dem Fernseher – an Schlafen vor dem nächsten Mega-Konzert am Abend war eh nicht zu denken. Doch dann sah ich auch schon die Breaking-News über den Bildschirm laufen: „Zum Tod von Lady Diana folgt in Kürze eine Sondersendung” und so weiter … Sofort weckte ich meine Mutter, die mich zunächst recht verschlafen und dann ungläubig ansah. Kurz darauf saßen wir zusammen auf dem Sofa und schauten uns die eben angekündigte Sondersendung an. Ich erinnere mich, dass meine Mutter tatsächlich traurig war und als ich sie fragte, warum das so sei, immerhin habe sie Lady Di doch gar nicht gekannt, antwortete sie: „Sie war eben die Königin der Herzen. Sie hatte kein leichtes Leben!”
Am Abend waren wir dann zusammen bei dem Konzert von Justin Timberlake und Co.. Ich weiß noch, dass meine Mutter mit anderen Erwachsenen zusammen stand und sie sich fast die ganze Zeit über den traurigen Unfall austauschten. Ich hingegen hörte „Tearin Up My Heart” und tanzte mit meinen Schulfreundinnen zu unseren Lieblingsliedern. Die folgende Zeit hörte ich dann aber wenig Musik meiner Lieblings-Boybands: Vielmehr lief im Radio und TV Elton Johns „Candle in The Wind” rauf und runter und ich verstand immer mehr, was meine Mutter damit meinte, als sie sagte, Lady Di sei eben die Königin der Herzen gewesen …
„Sie war eben mehr als nur eine Prinzessin.”
Gedanken von Throsten Kolsch: Als Lady Di im August 1997 gestorben war, saß ich als 17-Jähriger zu Hause und verfolgte, wie viele andere, die Sondersendungen im Fernsehen. Hofberichterstattungen waren bis dato eher royales Gedöns für mich. Erst der Tod von Diana Spencer hielt mich stundenlang vor dem Fernseher. Traurig aber wahr. Sie war eben mehr als eine weitere Figur in einem Königspalast. Sie war die „Königin der Herzen“ und immer auch ein wenig rebellisch gegen das eigene königliche Establishment. Als schon damals medieninteressierter Mensch habe ich die krimimäßigen Berichterstattungen natürlich intensiv verfolgt. Und dann war da noch Elton John, der seinen Song „Candle in the Wind“ auf das Leben von Diana umgetextet hat — ein Schelm, der böses dabei denkt. Denn dank der medialen Ausschlachtung, ist der Song bis heute die meistverkaufte Single aller Zeiten und eines sollte nicht unerwähnt bleiben: sämtliche Erlöse gingen an den Diana Princess of Wales Memorial Fund. Ein Fan der royalen Berichterstattung bin ich bis heute nicht. Doch ich werde nie vergessen, wie der Tod von Diana die weltweite Medien- und Musiklandschaft auf den Kopf gestellt hat. Sie war eben mehr als nur eine Prinzessin.
Wenn eine echte Prinzessin stirbt
Gedanken von Shari Hosseini: Es gehörte zu meinen Ritualen am Wochenende um 6 Uhr morgens aufzustehen und in aller Ruhe das TV-Programm zu genießen. Ohne störende Geschwister oder Eltern. Die volle Bandbreite der Cartoon-Welt hielt ich mit der Fernbedienung ganz allein in meinen Händen. Es schien wie ein perfekter Sommer-Sonntag. Doch er hielt nicht lange an. Ich kann mich noch gut erinnern, wie das TV-Programm unterbrochen wurde für die Eilmeldung: „Prinzessin Diana ist tot”. Auch wenn ich vielleicht zu jung war, um den Tod zu verstehen, wusste ich, dass es keine guten Nachrichten sind. Schließlich ist eine Prinzessin gestorben. So viele reale Prinzessinnen kannte ich als 10-Jährige nicht. Ganz aufgeregt bin ich dann zu meinen Eltern ins Schlafzimmer gerannt und habe sie aus dem Schlaf gerissen „Mama, Papa, Lady Diana ist tot!!!“. Es fühlte sich nämlich sehr weltverändernd an. Wenn ich mich jetzt an diesen Moment zurückerinnere, bin ich sehr überrascht über meine Reaktion, denn eigentlich gab es in meinem Leben keine Berührungspunkte mit der Royal Family. Noch immer kann ich nicht erklären, warum Lady Dy so einen großen Platz in meiner Erinnerung eingenommen hat, aber es hat sicherlich damit zu tun, dass ihre Präsenz einmalig war und sie etwas verkörperte, wonach sich sehr viele Menschen gesehnt haben.