Tobias Peuckert im Interview: Biker mit Herz, Unternehmer mit Vision
2GLORY: Hallo Tobias, schön, dass du dir Zeit nimmst! Viele kennen dich als Gründer von Wir kaufen dein Motorrad, aber du bist ja selbst leidenschaftlicher Motorradfahrer. Wie hat alles angefangen?
Tobias Peuckert: Hi! Ja, über Motorräder spreche ich immer gern. Mein Interesse für Technik war schon sehr früh da. Ich bin in der Nähe von Frankfurt im Taunus aufgewachsen – und schon als Kind hat mich alles fasziniert, was Räder und einen Motor hatte. Ich hatte damals kaum Möglichkeiten, wirklich etwas Eigenes zu bauen, aber das erste kleine „Projekt“ war ein günstiges Pocketbike. Damit konnte man wunderbar schrauben, tüfteln – und, zugegeben, auch mal unerlaubt ein paar Runden drehen (lacht).
So kam ich richtig in die Technik rein. Später, mit meiner ersten 80-Kubik-Maschine, ging’s dann schon leicht in Richtung Offroad. Allerdings fehlten mir als Jugendlicher die Mittel, um das richtig sportlich zu betreiben – meine Eltern waren da auch eher skeptisch, was Motorräder anging.
Richtig intensiv kam das Enduro-Fahren dann erst später, als ich nach Zypern gezogen bin. Da lebe ich jetzt seit fast sechs Jahren und bin dort regelmäßig auf dem Bike – locker drei Mal pro Woche. Ich fahre nicht nur zum Spaß durchs Gelände, sondern nehme auch an kleinen Amateur-Rennen teil. Das ist für mich der perfekte Ausgleich zum Unternehmeralltag.
2GLORY: Dein Unternehmen Wir kaufen dein Motorrad läuft richtig gut, und trotzdem wirkst du sehr bodenständig – fast untypisch für einen Chef. Wie gelingt dir das?
Tobias Peuckert: Ich glaube, das liegt daran, dass ich mich selbst eher als Teil eines mittelständischen Unternehmens sehe, nicht als „großen CEO“. Klar, Wir kaufen dein Motorrad ist im Bereich Gebrauchtmotorrad-Handel wahrscheinlich einer der größten Anbieter in Deutschland – aber gleichzeitig sind wir ein solides, gewachsenes Unternehmen mit einem starken Teamgeist.
Ich bin operativ sehr nah dran, kenne alle Abläufe im Detail, und packe auch selbst mit an – ob’s ums Schrauben, Kundengespräche oder Prozesse geht. Ich bin niemand, der einfach alles abgibt; im Gegenteil, das fällt mir sogar schwer. Ich bin ziemlich perfektionistisch und möchte Dinge richtig machen – manchmal vielleicht zu sehr (lacht).
Das Team weiß: Wenn etwas läuft, dann bin ich auch mit vollem Einsatz dabei. Diese Nähe und Eigenverantwortung sind mir wichtig – und vielleicht ist das auch der Grund, warum ich so wahrgenommen werde.
2GLORY: Viele sagen, du seist jemand „auf Augenhöhe“. Was bedeutet das für dich?
Tobias Peuckert: Auf Augenhöhe heißt für mich nicht, dass man sich ständig einig sein muss oder klein beigibt. Es geht mir darum, fair und ehrlich zu bleiben – auch in Diskussionen. Wenn ich überzeugt bin, dass etwas richtig ist, dann vertrete ich das auch klar. Aber genauso bin ich offen, wenn jemand mit guten Argumenten kommt.
Ich finde, echte Augenhöhe entsteht, wenn man sich gegenseitig zuhört, respektvoll bleibt und Dinge bis zum Ende durchdenkt. Ich diskutiere gern sachlich, nicht lautstark – Hauptsache, das Ergebnis stimmt am Ende für alle Beteiligten.
Und genau das gilt auch für den Umgang mit der Community. Ich gehe auf Messen, Treffen oder Events, quatsche mit Leuten, als würde ich sie schon ewig kennen. Ich halte nichts von Distanz – ich bin einfach Tobias, nicht „Herr Peuckert“. Das ist für mich authentisch.
2GLORY: Du bist auch in den sozialen Medien, vor allem auf TikTok, sehr aktiv. Wie kam’s dazu?
Tobias Peuckert: TikTok ist für mich ein spannender Kanal, weil dort viele jüngere Biker unterwegs sind. Ich wollte nah an der Community sein und zeigen, dass hinter Wir kaufen dein Motorrad keine anonyme Marke steckt, sondern echte Menschen, die selbst Benzin im Blut haben.
In meinen Videos geht’s um alles rund ums Motorrad – vom Schrauben über Tipps zum Gebrauchtkauf bis hin zu humorvollen Clips über typische Biker-Situationen. Ich reagiere auch viel auf Community-Kommentare. Es ist einfach authentisch, ungefiltert – und macht Spaß. Ich tanze jetzt nicht unbedingt (lacht), aber ich nehme die Leute mit in meinen Alltag. So entsteht echter Austausch.
2GLORY: Du engagierst dich auch für den Sport – was passiert da aktuell beim Thema Sponsoring?
Tobias Peuckert: Das Thema liegt mir sehr am Herzen. Bisher haben wir konkret zwei größere Sponsoring-Projekte umgesetzt – eines davon war im MMA-Bereich, ein anderes bezog sich auf einen einzelnen Sportler. Wir unterstützen gezielt Athleten oder Teams, die finanzielle Hilfe brauchen, weil gerade im Motorsport die Kosten enorm sind.
Meine Vision für die Zukunft ist, auch im Motorradbereich stärker einzusteigen – etwa im Enduro- oder Motocross-Umfeld. Ich möchte dort junge Fahrerinnen und Fahrer fördern, die noch keine großen Sponsoren haben. Aber mir geht’s nicht darum, einfach nur unser Logo irgendwo draufzukleben. Ich möchte gemeinsam mit den Sportlern Content schaffen, der authentisch zeigt, dass wir dieselbe Leidenschaft teilen.
Eigene Events wären langfristig ebenfalls ein Traum, aber das ist noch Zukunftsmusik – aktuell steckt viel Arbeit und Vorbereitung dahinter. Schritt für Schritt.
2GLORY: Zum Abschluss – was würdest du jungen Motorrad-Fans mitgeben, die vielleicht selbst vom eigenen Projekt träumen?
Tobias Peuckert: Erstens: Bleibt euch treu und macht, was ihr liebt. Leidenschaft ist durch nichts zu ersetzen. Zweitens: Fangt einfach an! Man lernt nie so viel wie beim Machen.
Drittens: Umgebt euch mit den richtigen Menschen – ein gutes Team ist Gold wert. Und viertens: Bleibt fair, ehrlich und zuverlässig. In der Szene wie im Business zählt der Charakter. Erfolg kommt dann meist von ganz allein. Und falls nicht sofort – ihr habt auf jeden Fall Spaß auf dem Weg dorthin.
2GLORY: Danke dir, Tobias, für das offene Gespräch!
Tobias Peuckert: Sehr gern, hat Spaß gemacht. Wir sehen uns bestimmt mal auf der Strecke – allzeit gute Fahrt!
